Goslar. In den letzten Wochen wurde durch die Polizei Goslar mehrfach über Kreditkartenbetrügereien berichtet.
So zeigte ein Langelsheimer kürzlich bei der Polizei Goslar an, dass mehrere Abbuchungen von seinem Konto über die Mastercard erfolgt seien. Das Geld wurde offenbar in die USA transferiert.
Mit gleich zwei Fällen von Kreditkartenmissbrauch hatte es das Polizeikommissariat Seesen in der vergangenen Woche zu tun. Eine bislang unbekannte Person hatte vom Girokonto des Geschädigten, ohne dessen Wissen, bereits im April eine Summe von 1268,55 Euro abgebucht. Die Abbuchung erfolgte über die Daten der Mastercard Kreditkarte. Das Geld wurde laut Kontoauszug ins Ausland transferiert. Im zweiten Fall geht es ebenso um die Daten einer Mastercard. Hier wurden 36 Euro vom Konto des Geschädigten abgebucht.
Was tun ?
Was zu tun ist, wenn plötzlich das Kreditkarte-Konto unberechtigt belastet wurde, erklärt Ralf Miehe, Leiter Betriebsbereich der Volksbank Nordharz. „Wenn man solch einen Fall entdeckt und die Karte unberechtigt belastet wurde, oder man die Karte verloren hat, sollte man die Karte so schnell wie möglich sperren. Das funktioniert über die einheitliche Sammelnummer für Kartensperrungen 116 116. Außerdem sollte man die Bank umgehend informieren und eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Kreditkarten verfügen derzeit nicht über solche Sicherheitshürden, wie EC-Karten, wo man eine Pin zum Bezahlen braucht. Bei Kreditkarten-Zahlungen reichen oft die Nummer und die dreistellige Zahl auf der Rückseite. Die Autorisierung geht also meist rein über die Daten, die auf der Karte sind. Deshalb sollte man sehr vorsichtig im Umgang mit seiner Karten, den darauf befindlichen Daten und der Abrechnung sein“, so Miehe und erklärt, dass derzeit an einem besseren Sicherheitssystem und eine andere Art der Karten-Autorisierung gearbeitet wird.
Mit dem sogenannten „3D-Secure“ soll das Sicherheitsverfahren geändert und die Kreditkarte sicherer gemacht werden. Das System soll, ähnlich wie beim Online-Banking, über eine zusätzliche Pin-Abfrage per SMS laufen. „Die Autorisierung funktioniert dann nicht mehr nur noch über die Prüfnummer, sondern bedarf einer Freigabe per SMS. Das macht den Missbrauch sehr viel schwerer. Das system wird derzeit zum Beispiel bei Flugbuchungen eingesetzt, weil es da meist um sehr hohe Beträge geht“, so Miehe.
Die Volksbank Nordharz gibt einige Tipps, wie man sich vor Kreditkarten-Betrügereien schützen kann:
- Karte bei Verlust oder Betrugsverdacht sofort sperren lassen. Kartensperrungen können über die Sammelnummer 116 116 erfolgen.
- Den Betrug oder Diebstahl sofort der Polizei melden.
- Daten schützen. Karten, Abrechnungen und Daten der Kreditkarte nicht öffentlich zugänglich aufbewahren. Allein die Karten- und Prüfnummer würde zum Bezahlen reichen.
- Sollte ein Betrug nachweislich stattgefunden haben, kann der Betrag von der Bank bis zu einer bestimmten Summe erstattet werden. Ob und in welcher Höhe ist vom Kreditkarten-Anbieter abhängig.
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