"Weihnachtliche Wege sind anders" - Grußworte von Propst Gunkel

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Thomas Gunkel, Propst der Propstei Goslar, sendet seine Weihnachtsgrüße an die Bürgerinnen und Bürger. Foto: Anke Donner
Thomas Gunkel, Propst der Propstei Goslar, sendet seine Weihnachtsgrüße an die Bürgerinnen und Bürger. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Thomas Gunkel, Propst der Propstei Goslar, sendet seine Weihnachtsgrüße an die Bürgerinnen und Bürger. 
Weihnachtliche Wege sind anders

Bist du auf dem Weg nach Bethlehem, um den Heiland der Welt zu begrüßen, mit Hoffnung im Blick?
Bist du auf der Flucht aus Bethlehem, um Leid und Tod zu entkommen, mit Angst im Genick? Vor einigen Tagen erhielt ich diese Zeilen als Weihnachtsgruß. Einerseits nimmt der Gruß Bezug auf das schwere Los so vieler Menschen, die auch in diesen Weihnachtstagen auf der Flucht sind vor der Not in ihrem Herkunftsland. Andererseits wird hier auf eine biblische Geschichte angespielt, die der Evangelist Matthäus erzählt: Der unbeliebte König Herodes hatte Angst davor, dass im Volk von der Ankunft des Messias, des Heilands, geredet wurde. Jetzt gab es das Gerücht, dass ein Kind geboren werden sollte, das einmal König über Israel sein sollte. Drei Sterndeuter aus dem Osten – die Heiligen drei Könige – hatten in Jerusalem nach diesem Kind gefragt. Herodes hörte davon, schickte nach den Sterndeutern und versuchte sie zu täuschen: „Sagt mir Bescheid, wenn ihr das Kind gefunden habt. Dann will auch ich kommen und ihm huldigen.“ Tatsächlich war sein Plan, es aus dem Weg zu räumen. Die Sterndeuter durchschauten das. Und nachdem sie bei dem Kind waren, gingen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Heimatland, ohne Herodes etwas zu verraten.

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Propst Thomas Gunkel. Foto: Privat



Aus Angst um seine Macht wollte Herodes, dass die Welt in Leid und Angst gefangen bleibt. Die Heiligen drei Könige aber fanden einen anderen Weg. Das bedeutet: Es gibt Wege, die Hoffnung auf Frieden und Liebe, die im Stall von Bethlehem zur Welt kommt, in die Welt hinaus zu tragen und damit den Kreislauf von Leid und Tod zu unterbrechen. Wir können nicht nur mit Hoffnung im Blick nach Bethlehem gehen, um den Heiland der Welt zu begrüßen. Wir können auch mit der gleichen Hoffnung im Blick wieder von dort aufbrechen in den Alltag unseres Lebens und so dazu beitragen, dass die Welt andere, bessere Wege findet. Das mag durch ein freundliches Wort geschehen zu den neuen Nachbarn, die aus Syrien oder Eritrea zu uns gekommen sind. Das mag durch unseren kräftigen Einspruch geschehen, wenn Menschen Zäune und Mauern errichten in ihren Herzen. Es gibt viele Wege, die von Liebe und Frieden zeugen. Die Heiligen drei Könige haben uns das gezeigt.


Möge dieses Weihnachtsfest Sie froh und hoffnungsvoll stimmen – und mit Ihnen möglichst viele Menschen, die in Not sind.

Thomas Gunkel, Propst in Goslar.


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