Goslar. Die Corona-Pandemie hat Heiratswilligen im vergangenen Jahr oftmals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Kontakt mit den Brautpaaren war sehr viel intensiver als üblicherweise, wie Standesbeamter Christian Appun berichtet. Terminverschiebungen, Anfragen zur erlaubten Personenzahl und weiteren Corona-Einschränkungen haben demnach den Alltag der Kolleginnen und Kollegen im Standesamt bestimmt. Die Zahl der Eheschließungen liegt mit 396 rund neun Prozent niedriger als 2019. Da waren es 436 Trauungen. Allerdings konnte das Goslarer Standesamt eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Trauungen im Februar 2020 vor dem Lockdown verzeichnen: 26 Trauungen. Auf die Geburten hatte die Pandemie jedoch keinen Einfluss. Im Jahr 2020 wurde lediglich eine Geburt weniger als im Vorjahr verzeichnet. Dies berichtet die Stadt Goslar.
„Der Lockdown ab März änderte die Planungen der Brautpaare. Trauungen wurden verschoben oder die Traugesellschaft schrumpfte auf das Mindestmaß. Hochzeitsfeiern wurden abgesagt und in das nächste Jahr verschoben“, erklärt Appun.
Goslar bleibt attraktiv für auswärtige Hochzeitspaare
209 und damit 52 Prozent der Paare hätten 2020 ihren Wohnsitz außerhalb Goslars gehabt. Der beliebteste Trauort sei wie in den Vorjahren das Biedermeierzimmer in der Kaiserpfalz gewesen. Hier hätten sich 323 Paare das Ja-Wort gegeben. Das Kloster-Wöltingerode hätten 54 Paare gewählt, zwölf den Liebesbankweg. Fünf Trauungen wären auf das Sankt Annenhaus und den Rammelsberg entfallen. Außerdem habe es zwei Nottrauungen gegeben, davon eine zu Hause und eine im Hospiz. Hinzu wären drei Nachbeurkundungen von deutschen Staatsangehörigen gekommen, die im Ausland geheiratet hatten. 2020 hätten sich zehn gleichgeschlechtliche Paare in Goslar trauen lassen, eines mehr als im Vorjahr.
Geburtenrate bleibt stabil
Keine Auswirkung habe die Pandemie auf die Zahl der beurkundeten Geburten gehabt. 2020 wären es 484, im Jahr zuvor eine weniger gewesen. Zusätzlich habe das Standesamt elf Nachbeurkundungen von deutschen Kindern verzeichnet, die im Ausland geboren waren. Die beliebtesten Mädchennamen wären Charlotte und Mia, dicht gefolgt von Emilia, Emily, Lea und Nele gewesen. Den dritten Platz würden sich Anna, Hannah, Ida, Leni und Lotta teilen. Bei den männlichen Vornamen erklommen Luca und Noah die Spitze der Rangliste. Anton, Ben und Lio folgen auf Platz Zwei, Adam, Elias, Finn, Marlon, Mika und Theo schafften es auf den dritten Rang.
Stabilen Geburtenzahlen würden steigende Sterbefälle gegenüber stehen. Nach 1048 Fällen im Jahr 2019 waren es 2020 bereits 1080. Dafür könne sich Goslar erneut über Neubürgerinnen und Neubürger freuen: Die Zuzüge (2.285) übersteigen die Wegzüge (2.234).