Harz. Unter Einsatz eines Hubschraubers der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) finden seit Montag und bis zum Samstag im West-Harz neue wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts DESMEX-REAL statt. Daran beteiligt sind neben der BGR auch die Universität Münster, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG, Hannover) sowie die Firmen Supracon (Jena) und iMAR Navigation (St. Ingbert). Das berichtet die BGR in einer Pressemitteilung.
Ziel des bis 2025 geplanten Verbundvorhabens, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und an dem auch die Universität Köln, die Technische Universität Clausthal, das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hannover) sowie die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt sind, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert.
Ein Seil schwebt durch die Luft
Die aktuellen Forschungsarbeiten beinhalten Hubschrauber-Messflüge und bodengeophysikalische Arbeiten. Dabei kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel am Boden – mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Metern Höhe über Grund geschleppt werden. Die Flüge starten jeweils vom Flugplatz Hildesheim aus. Sie überdecken bei der diesjährigen Kampagne mehrere Messgebiete im Raum Oker, Bad Harzburg, Schulenberg, Altenau, Clausthal-Zellerfeld und Kamschlacken.
3D-Untergrundmodell geplant
Eine vom LIAG entwickelte Auswertesoftware erstellt auf Basis der gemessenen Daten dreidimensionale Modelle der elektrischen Leitfähigkeit, die Hinweise auf Vererzungen im Untergrund bis in eine Tiefe von zirka einem Kilometer geben können. Aus der vorjährigen Messkampagne liegen bereits erste Ergebnisse vor, die unter Koordination der BGR gemeinsam mit den neu gewonnenen geowissenschaftlichen Informationen bis zum Projektende in ein 3D-Untergrundmodell einfließen sollen.
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