Wildschwein-Plage in St. Andreasberg: Stadt und Landkreis greifen durch

Mit verschiedenen Maßnahmen will man nun gegen die Wildschwein-Plage in St. Andreasberg vorgehen.

Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Sankt Andreasberg. Seit mehreren Wochen sorgen Wildscheine in St.Andreasberg für massive Probleme. Die Stadt Braunlage bereitet nun verschiedene Maßnahmen vor, um die Tiere aus dem Ort zu vertreiben, teilten der Landkreis Goslar und die Stadt Braunlage in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.


Zerstörte Rasenflächen, umgekippte Mülltonnen, Begegnungen mit Schwarzwild mitten im Ort: Mehr als 70 Vorfälle mit Wildschweinen in Sankt Andreasberg wurden bis zum heutigen Donnerstag beim Ordnungsamt der Stadt Braunlage gemeldet, nachdem dieses in der vergangenen Woche dazu aufgerufen hatte. „Wir haben all diese Fälle dokumentiert, sodass wir über ein Monitoring das Problem nun nachvollziehbar darstellen können“, erklärt Wolfgang Langer, Bürgermeister der Stadt Braunlage.

Lebendfallen sollen aufgestellt werden


Auf Basis dieser Fakten wird der Landkreis Goslar nun der Stadt Braunlage eine Erlaubnis für die Entnahmen von Wildschweinen mit Lebendfallen erteilen. „Die umfangreiche Dokumentation der Fälle war hierbei wichtig, da wir als Jagdbehörde die Entscheidung über eine Genehmigung auf einer rechtlich sicheren Grundlage treffen müssen: Die Entnahme ist ein wesentliches von mehreren Mitteln, um die Situation in den Griff zu bekommen“, erklärt Frank-Michael Kruckow, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Verkehr und Bevölkerungsschutz beim Landkreis Goslar. „Die Erlaubnis, Lebendfallen in Sankt Andreasberg einzusetzen, werden wir zudem an Auflagen knüpfen, um beispielsweise dem Tierschutz gerecht zu werden. Wir orientieren uns hierbei an den Vorgaben zur kontrollierten Entnahme von Tieren, die das Land Niedersachsen für die Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ausgesprochen hat.“

Drohnen sollen Wildschweine finden


In der kommenden Woche sollen zudem geeignete Standorte festgelegt werden, die sich für die Aufstellung des sogenannten Saufangs eignen. Mithilfe eines Drohnenfluges wird zudem die Population der Wildschweine erfasst, die sich regelmäßig in der Stadt aufhalten.
Wie bereits angekündigt wird die Entnahme der Schweine nicht die einzige Maßnahme der Stadt Braunlage sein, um der Situation Herr zu werden: „Kurzfristig werden wir eine städtische Verordnung erlassen, um den Tieren das Futter zu entziehen“, so Bürgermeister Langer. Das Ordnungsamt der Stadt Braunlage bereitet derzeit Inhalte für eine entsprechende Allgemeinverfügung vor, die zeitnah veröffentlicht werden soll.

Füttern verboten


Dabei gehe es auch darum, das aktive Füttern der Wildschweine im Ort zu unterbinden: „Wir mussten aus diesem Grund bereits eine ordnungsbehördliche Verfügung gegen einen Bürger erlassen, der Fütterungen vorgenommen hat, und werden auch in Zukunft in ähnlichen Situationen so bestimmt vorgehen“, macht Wolfgang Langer deutlich.

Weiter verfolgt wird zudem das Vorhaben, den Tieren im und direkt am Ort die Deckung zu entziehen, indem Wiesen gemäht und Gehölze zurückgeschnitten oder möglicherweise auch entfernt werden. Beratend wirkt die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar mit, die die rechtlichen Vorgaben hierfür prüft.

Sichtungen melden


„Wir werden bei all unseren Maßnahmen einen langen Atem brauchen, dem müssen wir uns bewusst sein – das Problem wird uns längerfristig beschäftigen. Daher wollen wir auch das Monitoring des Schwarzwildes weiterhin betreiben, um das Lagebild aktuell zu halten“, teilt Braunlages Bürgermeister Langer mit. Die Sichtung von Wildschweinen im Ort und konkrete Vorkommnisse können daher weiterhin telefonisch (05520 940-130) oder schriftlich (ordnungsamt@stadt-braunlage.de) an das Ordnungsamt der Stadt Braunlage übermittelt werden.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Tiere Bürgermeister Bürgermeister Goslar