Zu Weihnachten Doktorhut für Ärztin Heike Windmann


Drei Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen nahmen nach der Promotionsordnung der Technischen Universität Braunschweig die Doktorprüfung ab. Von rechts: Prof. Dr. Peter Winterhalter (Lebensmittelchemie), Prof. Dr. Robert Kreuzig (Ökologische Chemie), die Kandidatin, Frau Dr. Heike Windmann, ihr Mentor, Prof. mult. Dr. mult. Ewald Schnug (Agrikulturchemie) und Dr. Friedhart Knolle, der vor 11 Jahren an der Stelle von Heike Windmann vor einer ähnlich zusammengesetzten Kommission stand. Foto: Haneklaus
Drei Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen nahmen nach der Promotionsordnung der Technischen Universität Braunschweig die Doktorprüfung ab. Von rechts: Prof. Dr. Peter Winterhalter (Lebensmittelchemie), Prof. Dr. Robert Kreuzig (Ökologische Chemie), die Kandidatin, Frau Dr. Heike Windmann, ihr Mentor, Prof. mult. Dr. mult. Ewald Schnug (Agrikulturchemie) und Dr. Friedhart Knolle, der vor 11 Jahren an der Stelle von Heike Windmann vor einer ähnlich zusammengesetzten Kommission stand. Foto: Haneklaus | Foto: Haneklaus.

Goslar. Begehrt, aber nicht einfach zu haben: der Doktorhut! Heike Windmann praktiziert seit 1999 als hausärztliche Internistin in der Rosentorstraße in Goslar und hat jüngst das Promotionsverfahren zur Doktorin der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) mit der Disputation an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Technischen Universität Braunschweig erfolgreich abgeschlossen. Ihr Mentor, der Goslarer Professor Ewald Schnug, setzte ihr dafür gleich im Anschluss an das Rigorosum symbolisch den Doktorhut auf. Davon berichten Prof. mult. Dr. mult. Ewald Schnug und Dr. Friedhart Knolle.


Uran aus phosphorhaltigen Lebens-, Dünge- und Futtermitteln


In ihrer Arbeit mit dem Titel "Ein Beitrag zur Gefährdungsabschätzung der Kontamination der Nahrungskette durch Uran aus phosphorhaltigen Düngemitteln, Lebensmittel- und Futtermittelzusatzstoffen“ beschäftige sie sich mit der Frage, wie sauber phosphathaltige Lebensmittelzusatzstoffe sind. Phosphate seien allgemein eher als Düngemittel denn als Zusatzstoffe bei der Herstellung von Nahrungsmitteln bekannt. Es gebe kaum ein Handelsprodukt, dem bei der Verarbeitung nicht Phosphate zugesetzt werden würden: Phosphate halten Fisch länger frisch, binden gewichtsbringendes Wasser in Fleisch- und Wurstwaren, lassen Käse schmelzen und Teig beim Brotbacken aufgehen. Phosphate enthalten aber natürlicherweise auch Schwermetalle, darunter das radioaktive Element Uran. Je nach Herkunft und Ernährungsszenarien könne sich hierdurch im ungünstigsten Fall die Uranaufnahme des Menschen aus fester Nahrung fast verdoppeln. Dennoch bestehe laut Dr. Windmann kein Grund zur Panik, denn von 96 Produktmustern überschritten weniger als 3 Prozent die zulässigen Höchstwerte der Lebensmittel- beziehungsweise Futtermittel-Zusatzstoff-Verordnung. Damit bleibe die Qualität flüssiger Nahrung der Faktor, der darüber bestimme, wie hoch die Gesamtbelastung von Mensch und Tier durch die Nahrung ist.

Entwarnung: Grenzwerteselten überschritten


Mit der Frage der Urangehalte in Mineral- und Leitungswässern habe sich über ein Jahrzehnt früher der erste Goslarer Doktorand von Prof. Dr. Ewald Schnug, Dr. Friedhart Knolle, beschäftigt. Mit Dr. Heike Windmann sei die Schar erfolgreicher Doktoranden des Professors auf nunmehr 60 angestiegen.