Bad Harzburg/Braunschweig. Nachdem die Braunschweig GmbH unter dem Dach der Nord/LB im Jahr 2016 den Betrieb des Gestüts Harzburg aufgegeben hatte, waren das Land Niedersachsen, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) und die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Bad Harzburg GmbH (KTW) bereit, gemeinsam mit der neuen Gestüt Harzburg GmbH die Herausforderung anzunehmen, insbesondere die Harzburger Rennwoche mit ihrem Bedarf an Gastboxen für die teilnehmenden Pferde für die Zukunft abzusichern. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich alle Beteiligten auf einen belastbaren Zeitplan für die anstehenden Aufgaben geeinigt und entsprechend positive Signale für die Weiterentwicklung an Politik und Medien übermittelt (regionalHeute.de berichtete). Jetzt haben sich alle Beteiligten nunmehr den coronabedingt veränderten Rahmenbedingungen in allen gesellschaftlichen Bereichen gestellt und das Konzept für die Weiterentwicklung der Liegenschaften des alten Landesgestüts entsprechend angepasst, wie die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz berichtet.
Der bis zum Jahr 2016 angefallene, umfängliche Sanierungsstau, die Suche nach einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Nutzung des Gesamtgeländes sowie die Berücksichtigung von Denkmalschutz und Tierwohl hätten die Aufgabe immer komplexer und langwieriger werden lassen. Zu Beginn des Jahres 2020 habe sich die Idee konkretisiert, das Gesamtgelände in einen östlich und einen westlich der Straße Am Schlosspark gelegenen Teil funktional zu trennen. Während sich der eigentliche Gestütsbetrieb auf die westlich gelegenen Flächen mit drei Aussenställen in unmittelbarer Nähe zur Rennbahn konzentrieren sollte, wäre für den Hauptbereich des alten Landesgestüts östlich der Straße Am Schlosspark eine multifunktionale Nutzung angedacht gewesen, die von der Unterbringung von Pferden bis hin zu Veranstaltungen ein breites Spektrum von Aktivitäten zulassen könnte.
„Wir werden den Gesellschaftern der Gestüt Harzburg GmbH nach Jahren der Vorbereitung vorschlagen, die Absicherung der Rennwoche auch ohne Aufnahme eines Gestütsbetriebes vorzunehmen. Zu einem früheren Zeitpunkt hätten Synergien noch sinnvoll genutzt werden können, jetzt müssen wir gemeinsam mit allen Beteiligten die Alternative mit Leben füllen“, sagt Bernd Vollrodt, Geschäftsführer der Gestüt GmbH. Deren Gesellschafter seien Privatpersonen und Bad Harzburger Institutionen, die über fünf Jahre hinweg je Anteil 10.000 Euro in die GmbH eingezahlt haben.
Außenställe werden saniert
Das Land Niedersachsen, die SBK sowie die Geschäftsführung und Verantwortliche von KTW und Gestüt Harzburg GmbH hätten sich gemeinsam darauf verständigt, das Ziel der Absicherung der Harzburger Rennwoche uneingeschränkt weiterzuverfolgen. Die Erfahrungen der letzten Jahre mit der erfolgreichen Entwicklung der Harzburger Rennwoche würden auch für die Zukunft den gleichbleibend hohen Bedarf an Gastboxen für die teilnehmenden Pferde außer Zweifel stehen lassen.
Diesem Bedarf solle mit einer Weiterentwicklung der Flächen westliche der Straße Am Schlosspark nachgekommen werden. Dazu sollen die beiden funktionsfähigen Außenställe und der durch einen Brandschaden beeinträchtige dritte Außenstall unter Beachtung der hohen Denkmalqualität saniert werden. Der Bedarf an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten insbesondere im Rahmen der Rennwoche werde dann unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung der Gebäude östlich der Straße Am Schlosspark berechnet und auf der Grundlage einer konkreten Gebäudeplanung realisiert werden, die eine tierwohlgerechte Versorgung und Unterbringung ermöglichen könne.
Investor gesucht
Während das Land Niedersachsen als Eigentümerin aller Liegenschaften für die Absicherung der Rennwoche für die westlichen Gebäude eine gemeinsame Lösung mit der SBK und der KTW suchen werde, solle für den östlichen Gebäudekomplex ein Investor gefunden werden, der mit einem inhaltlichen Konzept für die Weiterentwicklung überzeugt. Tobias Henkel, Direktor der SBK: „Ich bin zuversichtlich, dass alle Beteiligten gemeinsam noch im Sommer eine belastbare Lösung für die Sicherung der Harzburger Rennwoche und die Weiterentwicklung der Liegenschaften des alten Landesgestüts finden werden.“
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