Altenau. Mit der Übergabe eines Förderbescheids über 1,1 Millionen Euro hat Niedersachsens Ministerin für Europa und Regionale Landesentwicklung, Melanie Walter, am vergangenen Donnerstag offiziell das Startsignal für das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ-Transfer) gegeben.
Ziel des zweijährigen Technologietransferprojekts ist es, innovative Kombi-Kraftwerke im Westharz zu entwickeln, die Energie speichern, Hoch- und Niedrigwasserschutz gewährleisten und die Trinkwasserversorgung sichern, berichtet das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig (ARL) in einer Pressemitteilung. Die Gesamtprojektkosten liegen bei rund 2,4 Millionen Euro. Neben den Mitteln aus der Europäischen Regionalförderung tragen Industriepartner einen Großteil der Finanzierung.
Kombinierte Funktionen für Energie und Wasser
Die geplanten Kombi-Kraftwerke sollen bestehende Infrastrukturen nutzen und mit modernen Technologien zu einem integrierten System verbinden. Dabei werden folgende Bereiche abgedeckt:
Energiespeicherung und -erzeugung: Nutzung erneuerbarer Energien durch Wasserkraft
Hochwasserschutz: Präventive Maßnahmen gegen Überschwemmungen
Niedrigwassermanagement: Sicherstellung der Wasserversorgung in Trockenzeiten
Trinkwasserversorgung: Ausbau der Aufbereitungskapazitäten
Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, Präsidentin der TU Clausthal, die das Projekt federführend leitet, betonte die Bedeutung des Vorhabens: „Durch die Nutzung bereits vorhandener unterirdischer Infrastruktur und den Transfer von Erkenntnissen aus der Vorstudie können wir nachhaltige Lösungen entwickeln, die Energie- und Wasserressourcen effizient nutzen.“
Forschung, Bildung und Kooperation
Das Projekt integriert Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter die TU Braunschweig, Hochschule Ostfalia, die Georg-August-Universität Göttingen, Leibniz Universität Hannover sowie die Harzwasserwerke GmbH, Uniper Kraftwerke GmbH und Harz Energie GmbH & Co. KG. Zudem werden Qualifizierungsmaßnahmen in den Bereichen Hochwassermanagement, Dürremanagement, nachhaltige Wasserwirtschaft und erneuerbare Energien geplant.
Mit EWAZ-Transfer sollen nicht nur technische Lösungen entwickelt werden, sondern auch die Resilienz der Region gegenüber klimabedingten Extremwetterereignissen gestärkt und neue Arbeitsplätze in zukunftsorientierten Technologiebereichen geschaffen werden.