Zwölf neue Notfallseelsorger bereit für den Einsatz

Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung werden sie jetzt das Kriseninterventionsteam verstärken.

Landrat Dr. Alexander Saipa und Frank-Michael Kruckow (Leiter des Fachbereichs Ordnung, Rettungswesen & Bevölkerungsschutz) mit den neuen Mitgliedern des Kriseninterventionsteams (von links): Bernd Böhm, Catherine Koch, Maren Hoffmeister, Ulrich Schneider, Wibke Schur, Jens Necas-Niessner, Alexander Waturandang, Ilka Sielaff, Carina Jantke, Jacqueline Diercks, Bärberl Vieweg, Angelika Kleinert. Am rechten Bildrand sind Christian Lenz (Leiter und Initiator des Kriseninterventionsteams) sowie Daniel Müller vom Rettungsdienst der KWB.
Landrat Dr. Alexander Saipa und Frank-Michael Kruckow (Leiter des Fachbereichs Ordnung, Rettungswesen & Bevölkerungsschutz) mit den neuen Mitgliedern des Kriseninterventionsteams (von links): Bernd Böhm, Catherine Koch, Maren Hoffmeister, Ulrich Schneider, Wibke Schur, Jens Necas-Niessner, Alexander Waturandang, Ilka Sielaff, Carina Jantke, Jacqueline Diercks, Bärberl Vieweg, Angelika Kleinert. Am rechten Bildrand sind Christian Lenz (Leiter und Initiator des Kriseninterventionsteams) sowie Daniel Müller vom Rettungsdienst der KWB. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Seit 2014 ist das Kriseninterventionsteam (KIT) des Landkreises Goslar zur Stelle, beispielsweise wann immer Menschen mit dem plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen oder anderen lebensverändernden Situationen konfrontiert werden. Gestern erhielt das bislang 14-köpfige Team Verstärkung durch zwölf neue Mitglieder, die von Landrat Dr. Alexander Saipa, Frank-Michael Kruckow (Leiter des Fachbereiches Ordnung, Verkehr und Bevölkerungsschutz) und Christian Lenz (Leiter und Initiator des KIT) ihre Bestellungsurkunden und Dienstausstattung erhielten. Insgesamt umfasst das KIT nun 26 Mitglieder. Dies teilt der Landkreis mit.



Dr. Saipa lobte das Engagement der Notfallseelsorger und freute sich über die Bereitschaft der neuen Mitglieder sich ebenfalls ehrenamtlich für diese wichtige Aufgabe zu engagieren. „Was hier mit dem Kriseninterventionsteam geschaffen wurde ist ausgesprochen wertvoll und eine große Bereicherung für unseren Landkreis“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung, „und ich ziehe meinen Hut vor allen, die Verantwortung übernehmen und sich einsetzen, um Menschen in den wohl schwersten Stunden Unterstützung und Halt zu geben.“

Nachschub dringend notwendig


In 86 Unterrichtseinheiten – von Januar bis Juli dieses Jahres – wurden die neuen Notfallseelsorger in der Theorie auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet. Nun folgen Einsätze in der Praxis, die zunächst in Begleitung erfahrener Kräfte durchgeführt werden. KIT-Leiter Lenz weiß, dass neben einer guten Ausbildung auch einige ganz persönliche Voraussetzungen erfüllt sein müssen: „Für die Aufgabe als Krisen- und Notfallseelsorger sind mentale Stärke und Reife wichtige Faktoren, denn die Umstände unter denen unsere Einsätze stattfinden, sind meist sehr anspruchsvoll und persönlich fordernd.“

Die personelle Aufstockung des Kriseninterventionsteams ist auch erforderlich, weil die Zahl der Einsätze seit Jahren kontinuierlich steigt. Waren es im Gründungsjahr noch 76 Einsätze, so hat sich diese Zahl im Laufe der Jahre vervielfacht. 2022 rückten die Krisenseelsorger zu insgesamt 243 Notfalllagen aus. In diesem Jahr waren es bereits 68.

Teamgeist und Zusammenhalt


Die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei beschreibt der erfahrene Krisenseelsorger Lenz als ausgesprochen vertrauensvoll und wertschätzend. „Über die Jahre haben wir uns sehr gut aufeinander eingespielt und agieren auf Augenhöhe, das erleichtert die Zusammenarbeit und Rollenverteilung im Einsatz enorm“, so Lenz. Und auch die Stimmung im Kriseninterventionsteam ist laut Aussage des KIT-Leiters sehr harmonisch. In den Monaten der Ausbildung habe sich ein richtig toller „Teamgeist“ entwickelt.

Getragen wird das Kriseninterventionsteam vom Landkreis Goslar und den Kreiswirtschaftsbetrieben. Die Partner teilen sich die Kosten für die Ausbildung.

Über das Kriseninterventionsteam


Menschen, die den plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen miterlebt haben und verkraften müssen, sind oft fassungs- und ob des schweren Verlustes hilflos. Das kann aufgrund eines Verkehrsunfalls oder auch durch einen Suizid der Fall sein. Die Angehörigen stellen sich dann Fragen wie „Was ist gerade passiert?“, „Wie konnte das passieren?“.

Auf solche und ähnliche Fragen müssen die Seelsorger des Kriseninterventionsteams vorbereitet sein. Die Arbeit der KIT-Mitglieder ist es dann, Fragen zu beantworten, die Trauernden zu unterstützen und psychosoziale Begleitung anzubieten, wenn die Arbeit von Polizei und Rettungsdienst beendet ist.

In den ersten Stunden nach dem Unglück betreuen die Krisenhelfer die Hinterbliebenen und schauen, was in der jeweiligen Situation zu tun ist, etwa, welche weiteren Angehörigen, Freunde aber auch Institutionen wie beispielsweise der Arbeitgeber verständigt werden müssen.


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