Salzgitter/Hannover. Bei einem bundesweiten Großeinsatz gegen organisierte Schleuserkriminalität haben Ermittler am heutigen Mittwoch bundesweite Einsatzmaßnahmen durchgeführt.Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Hannover, doch auch in mehreren weiteren Städten wurden Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Auch in Salzgitter hat es Durchsuchungen gegeben, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hannover, der Polizeidirektion Hannover und der Bundespolizeidirektion Hannover
Insgesamt wurden 22 Objekte bundesweit durchsucht, zwei Personen in Hannover und Wiesbaden festgenommen. Die Maßnahme wurde von der Bundespolizeidirektion Hannover gemeinsam mit der Polizeidirektion Hannover und der Staatsanwaltschaft Hannover koordiniert.
Frauen aus China zur Prostitution eingeschleust
Neben Salzgitter waren unter anderem auch Objekte in Kiel, Paderborn, Ginsheim, Bad Vilbel, Wiesbaden, Hildesheim, Ronnenberg und Hannover Ziel der Durchsuchungen. Die Ermittlungen richten sich gegen eine mutmaßlich banden- und gewerbsmäßig agierende Schleusergruppierung, die chinesische Frauen illegal nach Deutschland gebracht und sie anschließend in der Prostitution eingesetzt haben soll.
Die Frauen wurden laut Polizei in sogenannten Tagesterminwohnungen eingesetzt – meist ohne gültige Aufenthaltstitel. Ihre Dienstleistungen seien über Online-Plattformen angeboten worden. Um behördlichen Kontrollen zu entgehen, soll die Bande Wohnungen nur kurzfristig angemietet und die Frauen regelmäßig zwischen Städten hin und her geschickt haben.
Umfangreiches Beweismaterial gesichert
Die Ermittlungsgruppe, bestehend aus Beamten der Bundespolizei und Landespolizei, stellte bei den Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sicher. Darunter befinden sich Datenträger wie Smartphones, Laptops und Speichermedien sowie Bargeld in einer hohen fünfstelligen Summe. Die Ermittler erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse über das Netzwerk.
Ziel des Einsatzes war nach Angaben der Behörden die „Zerschlagung der konspirativen Logistik“ der Bande. Durch die enge Zusammenarbeit von Bundes- und Landespolizei sowie der Staatsanwaltschaft sei ein entscheidender Schlag gegen das kriminelle Netzwerk gelungen.
Die Auswertung der Beweise dauert an. Die Behörden prüfen zudem weitere Maßnahmen, um das Schleusernetzwerk umfassend zu zerschlagen.