Berlin. Die Grünen wollen Unternehmen bei der neuen Pflicht zum Erstellen von Nachhaltigkeitsberichten von überflüssiger Bürokratie entlasten. "Die Standards kommen aus der EU, aber was wir jetzt sofort national ändern können, werden wir tun", sagte Katharina Beck, finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion.
Grund ist ein neues Gesetz auf Basis einer EU-Richtlinie, die mehr als 13.000 deutsche Kapitalgesellschaften zwingt, einmal im Jahr über die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Geschäfte zu berichten. Weil die Unternehmen zudem über ihre Lieferketten Rechenschaft ablegen sollen, leiten viele von ihnen die Fragebögen auch an Kleinbetriebe weiter, die von der Vorschrift eigentlich verschont bleiben sollen. Beck räumte ein, dass der Aufwand des neuen Gesetzes "aktuell beträchtlich" sei. Aber "im Laufe der Zeit" werde sich "erfahrungsgemäß eine effiziente Routine einspielen".
Zugleich verteidigte Beck das Grundanliegen der neuen Vorschrift. Die Daten zu Umwelt, Klima und Artenschutz könnten "einen wirtschaftlichen Nutzen stiften, der die Kosten langfristig um ein Vielfaches übertreffen" könne. Das Bundeskabinett will das Gesetz in den kommenden Wochen verabschieden. Es beziffert die Bürokratiekosten in Deutschland tätiger Unternehmen auf rund 1,4 Milliarden Euro pro Jahr.
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