Gruppenausstellung: „PERSPECTIVAS LATINAS #18“


Symbolfoto: Archiv
Symbolfoto: Archiv | Foto: Eva Sorembik

Wolfsburg. In wechselnder Folge präsentiert das Museum Videoarbeiten verschiedener Künstlerinnen und Künstler aus Lateinamerika. Am 25. August eröffnet die Ausstellung „PERSPECTIVAS LATINAS #18“ um 18 Uhr im Schloss Wolfsburg und ist fortan bis zum 31. Dezember 2018 zu sehen, berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


Wolfsburg feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Stadtjubiläum und blickt damit auf eine vergleichsweise kurze, dennoch bewegte und rasante Geschichte zurück. Die Stadt, die 1938 in Zeiten der NS-Diktatur gegründet wurde, zeichnet sich heute durch eine breite, bunte und aktive Bürgerschaft aus, die im täglichen Zusammenleben vieler unterschiedlicher Menschen aus verschiedenen Kulturen diese Stadt mit Leben erfüllt. Die Ausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern aus Lateinamerika unterstreicht die außerordentliche Bedeutung kultureller Vielfalt für eine fröhliche und solidarische Gemeinschaft und belegt, dass Offenheit, Neugierde und Inspiration, insbesondere in Zeiten des Auf- und Umbruchs, unverzichtbar für uns Menschen und die Gesellschaft sind.

Arbeit mit Fundstücken


Arturo Herrera setzt seine collageartigen Arbeiten häufig aus Fundstücken von Flohmärkten, Motiven aus Comics, Kunstbänden, Fotoalben oder Kinderbüchern zusammen. Dabei verbindet er persönliche Erinnerungsstücke mit dem kollektiven Bildgedächtnis. So entsteht ein spannender Dialog verschiedener Kulturen und Perspektiven, die den Künstler im Verlauf seiner biografischen Stationen prägten. In der Arbeit "Track & Field", die sich über zwei Wände des ersten Ausstellungsraumes erstreckt steht nicht die Wiedererkennbarkeit des Zeichens im Vordergrund, sondern das Malerische als eine abstrakte Ausdrucksform individueller Emotionalität und Subjektivität.
Der 1959 in Caracas, Venezuela, geborene Künstler kam 2003 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD-Stipendium) nach Berlin, wo er seitdem lebt und arbeitet. Er studierte Kunst in Chicago und lebte in New York City.

Celina Gonzalez Sueyro, die 1976 in Mar del Plata, Argentinien, geboren ist, studierte zunächst in Buenos Aires, danach an der Universität der Künste Berlin. Nach Berlin kam sie 2001 mit einem DAAD-Stipendium und pendelt nun zwischen Deutschland und Argentinien, wo sie Ausstellungsprojekte mit Lehrtätigkeiten verbindet.

"The Spider and the Fly"


In der raumbezogenen Installation "The Spider and the Fly" im zweiten Ausstellungsraum vernetzt die Künstlerin metaphorische Ebenen miteinander. Das Meer als poetisches Zitat und Brücke eröffnet den Dialog und als Bindeglied zwischen den Arbeiten schafft es eine Bedeutungsebene mit Raum für Fragen, Beziehungen und Verknüpfungen. In den Arbeiten von Celina Gonzalez Sueyro spielen außerdem der Moment, die Zeit und der Arbeitsprozess eine sichtbare Rolle. Durch die Technik der Cyanotypie schreiben sich das Licht und der Moment in ihr Werk ein.

Luis Camnitzer wurde 1937 in Lübeck geboren, seine Familie wanderte 1939 nach Montevideo, Uruguay, aus und er studierte Bildhauerei, Architektur und Druckgrafik. Der Künstler hielt sich mit verschiedenen Stipendien unter anderem in Deutschland und den USA auf. 1964 zog er in die USA und lebt nun im Staat New York. Camnitzer ist Verfasser von bedeutenden kunsttheoretischen und kunsthistorischen Schriften. Als Konzeptkünstler ist sein bevorzugtes Arbeitsmittel die Schrift. Zur Ausstellung im Schloss Wolfsburg präsentiert er ein großes Banner an der Außenfassade des Südflügels mit dessen Schriftzug er sich gegen die Trennung von Kunst und Vermittlung positioniert und für das Museum als Schule des Lebens plädiert: "Ein Museum ist eine Schule: Der Künstler lernt zu kommunizieren. Das Publikum lernt Bezüge herzustellen."

Die Ausstellung "PERSPECTIVAS LATINAS #18" entstand in Zusammenarbeit mit der Galerie Sies + Höke, Düsseldorf und mit freundlicher Unterstützung des Lüneburgischen Landschaftsverbandes.


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