Region. Während die Corona-Pandemie ganze Wirtschaftszweige lahmlegt, ist auf Baustellen weiter viel zu tun. Das zeigt die Bilanz der Baugenehmigungen in der Region: Danach wurde hier im vergangenen Jahr der Bau von 4.502 Wohnungen genehmigt, wie die IG Bauen-Agrar- Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und Erfahrungen in der Baustoffindustrie. „Klar ist: Trotz Corona sind die Auftragsbücher voll. Die Firmen arbeiten jetzt die Wohnungsbauprojekte vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus ab“, sagt Karl-Heinz Ehrenberg, Bezirksvorsitzender der IG BAU Braunschweig-Goslar. Um der guten Auftragslage Rechnung zu tragen, fordert die IG BAU ein deutliches Lohn-Plus in den anstehenden Tarifverhandlungen. Außerdem sollen Bauarbeiter für die langen Anfahrtswege entschädigt werden.
„Bauarbeiter sind nicht nur Garanten dafür, dass wir genug Wohnraum haben. Sie leisten in der Krise seit Wochen einen entscheidenden Beitrag dafür, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig abstürzt“, betont Ehrenberg. Der Bau sei eine wichtige Lokomotive für die Konjunktur – auch in Braunschweig. Die IG BAU fordert deshalb in den anstehenden Tarifverhandlungen ein „kräftiges Lohn-Plus“.
Außerdem sollen die Fahrzeiten zur Baustelle entschädigt werden: „Heute hier, morgen da – 70, 80, 90 und mehr Kilometer am Tag sind für Bauarbeiter keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Das sind Zeit und Nerven, die sie auf der Straße lassen“, so Ehrenberg. Bauleute könnten kein Home-Office machen. Viele säßen täglich zwei oder mehr Stunden im Auto, um auf die Baustelle zu kommen.
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