Halb Deutschland riskiert einen Sonnenbrand

Zu den Sonnenbränden komme es, obwohl der Umfrage zufolge 96 Prozent der Menschen wissen, dass UV-Strahlung krebserregend ist.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland (49 Prozent) hatte in den vergangenen zwölf Monaten einen Sonnenbrand. Bei den 18- bis 34-Jährigen waren es sogar acht von zehn. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).


Zu den Sonnenbränden komme es, obwohl der Umfrage zufolge 96 Prozent der Menschen wissen, dass UV-Strahlung krebserregend ist. Sieben von zehn Befragten halten UV-Schutz für wichtig oder sehr wichtig. Doch im Alltag, beim Sport im Freien, bei Veranstaltungen draußen, bei Spaziergängen oder bei der Gartenarbeit wird das Thema immer wieder vernachlässigt. „Sonnenschutz ist oft ein Ferienthema. 80 Prozent der Menschen, die UV-Schutz betreiben, nutzen häufig Schutzmaßnahmen bei Urlaubsreisen, aber bei öffentlichen Veranstaltungen im Freien sind es nur 42 Prozent“, sagt BfS-Präsidentin Inge Paulini. „Allen sollte klar sein: Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel. Für Kinder gilt das verstärkt: Sonnenbrände in Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, später an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, deutlich. Dieses Risiko lässt sich mit drei UV-Schutzmaßnahmen sehr leicht reduzieren: vermeiden, bekleiden, Sonnencreme nutzen.“

UV-Schutz als Thema für Veranstalter


Gerade bei sportlichen Großveranstaltungen wie der Fußball-EM oder Lauf-Events wären viele Befragte froh, wenn UV-Schutz fest in die Planung mit aufgenommen würde: 78 Prozent wünschen sich ausreichend Schattenplätze. Knapp vier von zehn Menschen würden Info-Angebote wie Hinweistafeln zur Intensität der UV-Strahlung oder Durchsagen begrüßen, wenn die Strahlung der Sonne besonders intensiv ist. Ähnlich viele möchten, dass auf alle Fälle kostenlose Sonnencreme bereitgestellt wird. Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass es für große Sportveranstaltungen keine Maßnahmen zum Sonnenschutz braucht. Die repräsentative Umfrage führte Forsa im Auftrag des BfS im April 2024 unter gut 2000 Menschen über 18 Jahren durch.

Schatten, Shirts und Sonnencreme - am besten in Kombination


Die Mehrheit der Befragten kennt und nutzt nach eigenen Angaben unterschiedliche Bausteine für den Sonnenschutz: Am häufigsten greifen die Befragten zur Sonnencreme (77 Prozent). Fast sechs von zehn berichten, dass sie lange Aufenthalte in der Sonne vermeiden (57 Prozent). Wenig genutzt dagegen ist der Schutz durch Kleidung: Nur 17 Prozent geben an, auch mit langer Kleidung die Haut vor zu viel ultravioletter (UV-)Strahlung zu bewahren.

BfS-Präsidentin Paulini: „Optimaler UV-Schutz ist in der Regel ein Maßnahmen-Paket. Sonnencreme ist dabei nicht das erste Mittel der Wahl. Besonders wichtig ist, hohe Belastungen durch UV-Strahlung zu vermeiden, Schatten zu suchen und Kleidung, Hut und Sonnenbrille zu nutzen. Für die ungeschützte Haut sollte dann Sonnencreme eingesetzt werden.“

Während der Fußball-EM der Herren in Deutschland (EURO 2024) stellt das Bundesamt unter dem Motto „EURO 2024 UV-sicher“ in allen zehn Gastgeberstädten kostenlos Sonnencreme und Informationen zur aktuellen UV-Belastung zur Verfügung. Die Aktion ist Teil des Engagements des Bundesumweltministeriums (BMUV) für eine nachhaltige Fußball-Europameisterschaft.


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