Berlin. In der Polizeilichen Kriminalstatistik sind im vergangenen Jahr rund 361.000 Rauschgiftdelikte registriert worden. Damit ging die Gesamtzahl um 1,3 Prozent leicht zurück, allerdings stieg die Zahl der Handelsdelikte um 2,9 Prozent auf 55.941 Fälle, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag mit.
Der Großteil der durch Polizei- und Zollbehörden sichergestellten Drogen wird über den Land- und den Seeweg nach Deutschland geschmuggelt. Als Vertriebsweg hat sich das Internet weiter etabliert. Dabei ist das Darknet eine Bezugsquelle, aber auch Messenger-Dienste oder Social-Media-Seiten werden laut BKA für den Handel mit Drogen genutzt. Gehandelt wird schwerpunktmäßig mit Cannabis und neuen psychoaktiven Stoffen: Der Cannabis-Anteil an allen Handelsdelikten entsprach im vergangenen Jahr 59,1 Prozent (33.060 Fälle, 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr).
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 280.840 Tatverdächtige im Zusammenhang mit Rauschgiftdelikten registriert, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht (2020: 284.723). Darunter waren 47.784 Tatverdächtige, die im Zusammenhang mit Handelsdelikten ermittelt wurden (2020: 48.273; -1 Prozent). Bei der Sicherstellung von Drogen wurden insbesondere bei Kokain und Methamphetamin steigende Mengen festgestellt. So hat sich die Menge des sichergestellten Kokains im Berichtsjahr 2021 mit mindestens 23 Tonnen mehr als verdoppelt (2020: mindestens 11 Tonnen).
Bei Methamphetamin stieg die sichergestellte Menge über alle Erscheinungsformen hinweg - also pulverförmig, kristallin und flüssig - um 25 Prozent auf mindestens 363,1 Kilogramm (2020: 290,5 kg). Insgesamt 1.826 Menschen starben laut Statistik der Behörden im vergangenen Jahr an den Folgen ihrer Drogensucht, eine Zunahme um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1.581 Todesfälle). Die häufigsten Todesursachen waren der Konsum von Heroin und Opiat-Substitutionsmitteln.
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