Hat das Gewerbegebiet am Autobahnkreuz Königslutter eine Zukunft?

Eine vor kurzem präsentierte Machbarkeitsstudie war auf den Landkreis Helmstedt beschränkt. Jetzt meldet sich die Stadt Braunschweig zu Wort.

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Symbolfoto | Foto: regionalHeute.de

Region. Vor einigen Jahren wurde die Idee geboren, am Autobahnkreuz Wolfsburg / Königslutter ein Gewerbegebiet entstehen zu lassen. Dieses hatte sich nicht nur das Schlagwort "Nachhaltigkeit" auf die Fahnen geschrieben, es sollte auch interkommunal bewirtschaftet werden. Akteure waren neben dem Landkreis Helmstedt, auf dessen Gebiet der Großteil der infrage kommenden Fläche liegt, auch der Landkreis Wolfenbüttel, die Stadt Wolfsburg und die Stadt Braunschweig. Letztere meldet sich aktuell wieder zu diesem Thema zu Wort.



Bereits am 11. Januar 2021 wurde in Braunschweig der politische Beschluss gefasst, dass eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel beauftragt werden soll, die Potentiale einer gewerblichen Entwicklung im zirka 120 Hektar großen Betrachtungsgebiet zu bewerten, heißt es in einer Mitteilung der Braunschweiger Stadtverwaltung außerhalb von Sitzungen.

Machbarkeitsstudie auf Helmstedt beschränkt


Im April 2023 habe dann der Landkreis Helmstedt mitgeteilt, dass der Bewerbungsprozess um eine Förderung der Kosten der Machbarkeitsstudie erfolgreich verlaufen sei und der entsprechende Förderbescheid übergeben wurde. Da die Förderung allerdings nur auf das Gebiet des Landkreises Helmstedt beschränkt gewesen sei, habe die dann anschließend beauftragte Machbarkeitsstudie nur die Flächen im Landkreis Helmstedt erfasst. Eine Beteiligung der anderen Partner sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen und eine Umsetzung des Vorhabens empfohlen wird.

Ziel der Machbarkeitsstudie sei es gewesen, die umfangreichen Voraussetzungen für die Ausweisung von Industrie- und Gewerbeflächen zu prüfen. Zudem sollten Vorschläge und Empfehlungen für die weiteren Arbeitsschritte erarbeitet werden. Das Gewerbeflächenentwicklungsprojekt solle vor allem die ökologische und soziale Nachhaltigkeit gewährleisten. Die Machbarkeitsstudie zeige deshalb insbesondere auch auf, wie ein modellhaftes, „grünes“ Gewerbegebiet unter zeitgemäßen Nachhaltigkeitsgrundsätzen entwickelt werden könne.

Erste Ansiedlungen ab 2030?


Ende letzten Jahres wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Landkreis Helmstedt in einer Bürgerinformationsveranstaltung präsentiert. Im Ergebnis sei eine gewerbliche Entwicklung auf 82 Hektar (brutto) der geprüften Fläche grundsätzlich machbar, abzüglich Erschließungsflächen könnten rund 65 Hektar netto später vermarktet werden. Zielgruppe sollen Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, produktionsnaher Logistik und Großhandel sein, ohne einen spezifischen Branchenfokus. Erste Ansiedlungen und Beschäftigungseffekte seien nach 2030 denkbar.

Die nächsten Schritte


Als nächstes stehe ein Grundsatzbeschluss der Stadt Königslutter im ersten Quartal 2025 an, berichtet die Stadt Braunschweig. Der Grundgedanke sei dabei auch weiterhin eine interkommunale Umsetzung des Projektes. Vor diesem Hintergrund wolle der Landkreis Helmstedt nun gern die Gespräche mit den potenziellen Partnerkommunen wieder aufnehmen und fortsetzen. Die Stadt Braunschweig habe aktuell ihr grundsätzliches Interesse an einer gemeinsamen Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebietes nochmals bekundet. Ziel sei es, die nächsten Schritte zu konkretisieren und den Gremien zur Entscheidung vorzulegen.