Braunschweig. Wie die Verwaltung der Stadt Braunschweig auf Anfrage der Linken Ratsfraktion bekannt gab, sei ein Engpass in der Hebammenversorgung seit einiger Zeit aus fachlichen, öffentlichen oder politischen Diskussionen bekannt. Die Linke kritisiert nun in einer Pressemitteilung, dass man das Problem in Braunschweig zu lange ignoriert habe, während Nachbarkommunen bereits Maßnahmenkataloge erarbeitet hätten.
„Nach dem Motto ‚Wenn du mal nicht weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis‘, verliert die Stadt in immer mehr sozialen Bereichen Fachkräfte an die Nachbarkommunen. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Hebammenmangel“, kritisiert die Linkspolitikerin Gisela Ohnesorge das Vorgehen der Stadt.
Wie die Verwaltung mitgeteilt hatte, existiert seit diesem Jahr ein Runder Tisch, bei dem die Erarbeitung von möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation lediglich eine Aufgabe von vielen sein soll. Dabei müssen seit längerem immer mehr Hebammen die Anfragen von werdenden Eltern ablehnen, weil sie keine Kapazitäten mehr haben.
"Wir verlieren den Anschluss"
„Die werdenden Eltern werden allein gelassen und damit keiner merkt, dass die Stadt nicht handelt, wird eine Pseudoveranstaltung ins Leben gerufen“, bringt Ohnesorge die Situation auf den Punkt. „Und während wir versuchen, die Probleme wegzureden, werden die Nachbarkommunen aktiv.“ Um Hebammen zu motivieren, sich dort niederzulassen, wurden in der Vergangenheit unter anderem in Gifhorn oder in Wolfsburg verschiedene Förderprogramme festgelegt. „Wenn wir in Braunschweig nicht schnell handeln, statt zu reden, verlieren wir den Anschluss und Hebammen wandern in andere Kommunen ab. Leidtragende sind die jungen Familien in Braunschweig!“
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