Lehre. Das neue gemeinsame Batterieforschungszentrum der Fraunhofer Gesellschaft aus München und der Technischen Universität Braunschweig wird in Braunschweig angesiedelt. Diese Mitteilung hat Gemeindebürgermeister Andreas Busch von der Fraunhofer Gesellschaft erhalten. Warum die Entscheidung gegen Lehre als Standort gefallen ist, kann Busch nicht verstehen.
Die Gemeinde Lehre hatte sich im April 2017 für den Landkreis Helmstedt und seine kreisangehörigen Kommunen für das neue Zentrum beworben (regionalHeute.de berichtete). Nun gab es eine Absage, wie Busch berichtet.
In dem Schreiben vom Fraunhofer Institut heißt es, dassetliche Grundstücke in der Region besichtigt und bewertet worden. Den Ausschlag gab nach diesem Schreiben die zu große Entfernung zu den Einrichtungen der TU, so dass man sich final für zwei Grundstücke innerhalb des Stadtgebiets Braunschweig entschied.
„Offenbar ist die Ansiedlung solcher Einrichtungen im ländlichen Raum gar nicht gewollt, das Argument mit der Entfernung ist für mich nur vorgeschoben“ so Andreas Busch. Tatsächlich sind es von einer angebotenen Fläche in der Gemeinde Lehre gerade einmal 900 Meter weiter zum Standort der TU in der Pockelstraße als von einem der genannten Grundstücke in Braunschweig. So wären es mit dem Auto oder dem Fahrrad statt 7,6 Kilometer Entfernung aus Wendhausen 8,5 Kilometer.
Regionsgedanke wird nicht gelebt
Busch sieht darin einen weiteren Beleg, dass der Regionsgedanke nicht gelebt wird. Dies macht er auch an Äußerungen von Verantwortlichen fest, so sprach vor einigen Tagen der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig von der „Forschungsregion“ und auch die Präsidentin der TU, Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, betonte beim Braunschweiger Neujahrsempfang als Festrednerin, dass „die TU sehr gern eine Universität für Stadt und Region ist“. Dem Präsidenten der Fraunhofergesellschaft und der Präsidentin der TU wurde bereits am Mittwochabend seitens der Gemeinde Lehre geantwortet und die Enttäuschung zum Ausdruck gebracht.
„Alle Beteiligten, die hier für eine große Verantwortung hatten, haben es wieder nicht geschafft, ein positives Signal an die Kommunen und den Landkreis Helmstedt zu senden. Das ist mehr als bedauernswert“, so Busch abschließend.
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