Helmstedt. Die Kreisverkehrswacht war zur Besprechung zum Thema Barrierefreiheit an Bushaltestellen eingeladen. Sie wünscht sich eine zügige Umsetzung der Einrichtung barrierefreier Bushaltestellen. Die Verwaltungen sind dazu verpflichtet die Teilhabe von Menschen mit Handicap am normalen Leben zu ermöglichen, so die Kreisverkehrswacht Helmstedt.
Probleme sind offensichtlich
Auf Einladung des Mitgliedes des Niedersächsischen Landtages, Jörn Domeier, nahm der Ehrenvorsitzende der Kreisverkehrswacht Helmstedt, Achim Klaffehn, an einer thematischen Besprechung teil. Exemplarisch wurde dazu die zentrale Bushaltestelle Grasleben Mitte ausgewählt. Hier zeigte sich, dass die Durchführung von Bauarbeiten an solchen Stellen die Problematik noch verschärfen kann. Aufgrund der Baustelle konnte der Bus die Haltebucht nicht anfahren. Dadurch erhöhte sich die Einstiegshöhe für die Fahrgäste. Über eine nahe Grundstückszufahrt wäre es zwar möglich gewesen mit dem Rollstuhl durch die Baustelle zu fahren, aber auch dann wäre die Einstiegshöhe immernoch zu hoch gewesen. Bei der Gelegenheit wurde auch bemerkt, dass ein Rückzug eines Rollstuhlfahrers in das Wartehäuschen bei schlechtem Wetter nur mit fremder Unterstützung möglich wäre. Das Wartehäuschen ist auf einem Podest errichtet.
Kaum Fortschritt trotz Förderung
Der Landtagsabgeordnete Domeier fand es nicht in Ordnung, dass so wenige Fortschritte zur Erreichung der Barrierefreiheit im Landkreis zu bemerken seien. Zumal seit Jahren das Land zur Umsetzung der Baumaßnahmen an Bushaltestellen die Finanzierung bis zu 75 Prozent fördert. Die geförderten Haltestellen sollen dem erleichterten Ein- und Ausstieg der Fahrgäste dienen. Für Menschen mit Sehbehinderung sind taktile Leitstreifen, also fühlbare Rillen, vorgesehen. Die erhöhten Bordsteine (Kasseler Borde) sollen den leichtern Zugang mit Rollstühlen, Kinderwagen, Rollatoren und so weiter, in die Busse ermöglichen.
Klaffehn machte darauf aufmerksam, dass es besonders bedauernswert ist, wenn Straßenbauarbeiten, die zu langen Straßensperrungen führen, nicht dazu genutzt werden um die dort befindlichen Bushaltestellen nach neuem Standard auszubauen. Als Beispiel sind die Bushaltestellen an der Hauptstraße in Emmerstedt zu nennen. Das Gespräch wurde auch genutzt um über Probleme bei Gehwegabsenkungen, Gossenausführungen, Pflasterungen und Treppen zu sprechen. Domeier sagte ein Vorantreiben der Ausbauansprüche im neuen Jahr zu.
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