Behörden geben grünes Licht: Klärschlammverbrennung kommt

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Auf dem Gelände Buschhaus soll ab dem kommenden Jahr eine Klärschlammverbrennung entstehen. Sie soll allerdings nur den Grundstein für die weitere Entwicklung legen. Symbolbild: pixabay
Auf dem Gelände Buschhaus soll ab dem kommenden Jahr eine Klärschlammverbrennung entstehen. Sie soll allerdings nur den Grundstein für die weitere Entwicklung legen. Symbolbild: pixabay | Foto: Pixabay

Helmstedt. Seit Jahren steht es im Raum, jetzt wird das Projekt konkret: Wie die EEW berichtet, wurde nun die sogenannte immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Damit kann laut des Energieerzeugers mit den Bauarbeiten begonnen werden, die bereits seit September vorbereitet werden. Was das für den Standort Buschhaus bedeutet und warum die Anlage so innovativ ist, hat EEW gegenüber regionalHeute.de erklärt.


Zuerst: Wer sich von der neuen Anlage hunderte neue Arbeitsplätze zwischen Helmstedt, Büddenstedt und Schöningen erhofft, der wird enttäuscht. Lediglich 15 feste Arbeitsplätze sollen in der Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) entstehen. Der eigentliche Wert der neuen Anlage liegt jedoch woanders, glaubt der kaufmännische Geschäftsführer der EEW, Rüdiger Bösing, immerhin ist die Anlage die erste ihrer Art in Niedersachsen. Weitere Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg seien auch bereits in Planung. „Ich sehe unser Projekt als einen wichtigen Baustein für die wirtschaftliche Nachnutzung des Tagebaugebietes. Denn eine KVA liefert lediglich die für das Phosphorrecycling nötigen hochreinen Monoverbrennungsaschen", erklärt Bösing.

Anlage geht 2021 in Betrieb


Bei optimalem Verlauf der Baustellenplanung soll die Anlage ab 2021 mit der Verbrennung beginnen. Dabei sollen jährlich 160.000 Tonnen Klärschlamm verbrannt werden, aus denen wiederum die besagte Monoverbrennungsasche gewonnen werden soll, der Rohstoff, aus dem Phosphor gewonnen werden soll. Eine Erweiterung um eine Phosphorrückgewinnung kann sich EEW laut Bösing durchaus vorstellen.„Geeignete Flächen am Standort und mögliche Strukturfördermittel der Kohlekommission angenommen, wäre eine solche Anlage in Buschhaus denkbar“, so Bösing. Damit könnte die gesetzliche Vorgabe einer 80-prozentigen Rückgewinnung vor 2029 deutlich früher erreicht werden, als vorgeschrieben. Demnachhabe sich die EEW als Ziel gesetzt, aus den anfallenden 15.000 Tonnen Asche rund 90 Prozent Phosphorzurück zu gewinnen.

45 Millionen am Stammsitz Helmstedt


Insgesamt wird die EEW 45 Millionen Euro am Standort Buschhaus zu Realisierung des Projektes investieren, erklärt das Unternehmen. Dabei soll die Verbrennungsanlage nicht nur völlig energieautark arbeiten, immerhin falle genug Strom zur Eigenversorgung an, sie soll auch rund 13,5 Megawatt bei Spitzenlast ins Stromnetz einspeisen. Dabei sollen Anlagen dieser Art dabei helfen, fossile Energieträger, vor allem Kohle abzulösen und den Ausstoß von Co2 zu reduzieren.So folge die EEW dem Weg hin zu einer "geschlossenen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft". Die Entstehung einer solchen Anlage sei besonders erfreulich, erklärt Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung der EEW. Immerhin sei die Anlage die erste ihrer Art in Verantwortung der EEW.


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