Königslutter. Über das Pfingstwochenende gaben sich in Königslutter fünf Mal unbekannte Täter telefonisch als Polizeibeamte aus, um an das Geld ihrer zumeist älteren Opfer zu gelangen. Bei den Anrufen wurde sogar die Telefonnummer des Kommissariates im Display der Opfer angezeigt.
In allen Fällen stellten die Betrüger Fragen zu den finanziellen Verhältnissen und erkundigten sich, wieviel Geld auf dem Konto sei. "Alle Anrufer reagierten jedoch vorbildlich, beendeten sofort das Gespräch und verständigten die Polizei", so der Joachim Krüger als Leiter der Polizei Königslutter.
Displaynummer gefälscht, Rückruf wird zum Betrüger umgeleitet
Für ihre Zwecke nutzten die dreisten Betrüger das sogenannte Call-ID-Spoofing, um ihrem Anruf mehr Nachdruck zu verleihen. Bei diesem Verfahren greifen die Täter auf die heutzutage bestehenden technischen Möglichkeiten zurück: So wird bei den Anrufen die tatsächliche Amtsnummer der Polizei im Telefondisplay der Betroffenen angezeigt. Das System ermöglicht, dass beim Drücken der Rückruftaste des eigenen Telefons die Opfer automatisch zu den Trickbetrügern weitergeleitet werden. So wollen die Anrufer erst das Vertrauen der Opfer und dann ihre Daten oder ihr Geld erschleichen. Der Erste Kriminalhauptkommissar ruft daher auf, auch bei Anrufen der Polizei durchaus misstrauisch zu sein.
Die dreisten Betrüger wählen vornehmlich ältere Mitmenschen als Opfer aus. Bei dieser Masche geben die Täter vor, einen mutmaßlich Ganoven in der Nachbarschaft festgenommen zu haben. Aus diesem Grund erfragen die Unbekannten gezielt nach der jeweiligen finanziellen Situation, erläutert Krüger das weitere Vorgehen. Die falschen Beamten versuchen die Betroffenen zu überreden, lieber ihr Geld sofort abzuheben und es einem Polizisten zu geben, der es persönlich zu Hause abhole, verdeutlicht Erste Polizeihauptkommissar die Masche der Betrüger. Wer die Echtheit eines Anrufes überprüfen will, sollte keinesfalls die Rückruffunktion nutzen - denn dann landet man erneut bei den Gaunern.
Verhalten bei Anrufen
Um den Kriminellen nicht auf den Leim zu gehen, sind folgende Tipps zu beachten:
1. Vertrauen Sie nicht der im Telefondisplay angezeigten Nummer
2. Polizeibehörden fordern niemals telefonisch auf, Zahlungen oder Abhebungen zu tätigen
3. Geben Sie keine vertraulichen Informationen wie Kontodaten oder ähnlich sensible Informationen am Telefon weiter
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