Helmstedt. Am kommenden Donnerstag ist der Feiertag Christi Himmelfahrt. Traditionell wird dieser Tag gern für Familienausflüge, aber auch von Vätern und solchen, die es noch werden wollen, genutzt, um mit dem Bollerwagen und reichlich Alkohol an Bord, durch die Landschaft und die Parks zu ziehen. Der Landkreis Helmstedt weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen im Zuge der Corona-Pandemie auch am „Vatertag“ gelten.
Nach der Niedersächsischen Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie seien Gruppenbildungen in der Öffentlichkeit mit mehr als zwei Personen untersagt, da diese die Einhaltung der Abstandsregelungen gefährden könnten. Dazu würden auch die bekannten „Vatertagstouren“ zählen. Ausgenommen von diesem Verbot seien allerdings Zusammenkünfte und Spaziergänge einer Person mit Angehörigen sowie Personen, die dem eigenen oder einem weiteren Hausstand angehören. Anders formuliert seien also Ausflüge zweier Familien, deren Angehörige jeweils in einer Wohnung zusammenleben, erlaubt. Landrat Gerhard Radeck und die Bürgermeister der kreisangehörigen Gemeinden bitten um Verständnis für diese landesweit gültigen Regelungen. „Gerade bei den traditionellen Vatertagstouren führt Alkoholgenuss oft zu enthemmtem Verhalten“, so Radeck. „In diesen Situationen vergisst man schnell die Gefahren des noch immer grassierenden Virus und die Kontakt- und Abstandsregelungen.“
Vertrauensvorschuss an die Bürger
In einigen benachbarten Städten und Landkreisen würden aus diesem Grund ortsbezogene Alkoholverbote ausgesprochen werden. Vor einigen Jahren habe sich die Stadt Schöningen gezwungen gesehen, ein Alkoholverbot im Elm auszusprechen, da es im Jahr zuvor zu schweren körperlichen Auseinandersetzungen in Folge des übermäßigen Alkoholkonsums gekommen sei. Der Landrat und die Bürgermeister würden aber unisono keine Veranlassung sehen, von diesen Mitteln in diesem Jahr Gebrauch zu machen. Zum einen tendiere die Zahl der registrierten aktuell SARS-Cov2- Infizierten im Landkreis Helmstedt gegen Null. Zum anderen hätten sich die Menschen im Landkreis Helmstedt in besonderem Maße während der Corona-Pandemie durch ihre Disziplin und Rücksichtnahme ausgezeichnet. „Der Verzicht auf Verbote, die über die Regelungen des Landesverordnung hinausgehen, ist ein Vertrauensvorschuss an die Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Alexander Hoppe, Bürgermeister des Stadt Königslutter am Elm und Sprecher der kreisangehörigen Gemeinden, und appelliert auch für diesen Tag an die Vernunft der Menschen.
„Einsatzkräfte der Polizei werden am diesjährigen Vatertag deutlich sichtbar die Präsenz- und Kontrollmaßnahmen im Landkreis Helmstedt mit den Städten Helmstedt, Königslutter und Schöningen erhöhen. Helmstedts Polizeichefin Imke Krysta kündigt ein konsequentes Vorgehen bei Verstößen gegen die Hygieneverordnung und das Kontaktverbot an: „Die Einhaltung der Vorschriften ist für die Verhinderung der Infektionsausbreitung von immenser Wichtigkeit. Von daher werden Einsatzkräfte der Polizei am kommenden Donnerstag im Landkreis unterwegs sein und die Einhaltung der Ge- und Verbote überwachen.“ Die Polizei in Helmstedt, Königslutter und Schöningen werde für diese notwendigen Kontrollen Einsatzkräfte aus allen Dienstbereichen zusammenziehen und auch die Beamten des Ermittlungsbereiches sowie Kontaktbeamtin Anja Stahl einbinden.
Das Einhalten der Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen werde an diesem Tag auch durch die Ordnungsämter überwacht. Bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder zwischen 200 und 400 Euro für jede beteiligte Person.
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