Helmstedt. Wie berichtet, haben sich im Helmstedter Gesundheitsamt 14 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Das zieht nun Folgen nach sich - neben der eingeschränkten telefonischen Beratung zieht sich das Drama bis auf Landesebene. So besteht beim Landesgesundheitsamt ein erheblicher Meldeverzug - statt den aktuell vorliegenden 141 Corona-Fällen in Helmstedt liegen dem Gesundheitsamt nur 82 Meldungen über Infizierte vor.
Nach Auskunft von Andreas Jünemann, Pressesprecher des Landkreises Helmstedt, seien die Zahlen des Landesgesundheitsamts somit schon über eine Woche alt: "Ich kann mir das nicht erklären. Die Zahl 141 haben wir schon konstant seit mehreren Tagen. Wir geben eigentlich konsequent Lagemeldungen an die Landesregierung ab." Das Gesundheitsministerium war sich der Problematik ebenso wenig bewusst, wie das Landesgesundheitsamt. Nach einigem Hin und Her kann Holger Scharlach, Sprecher des Landesgesundheitsamtes, die Sache aufklären: "Unsere Daten werden aus dem Meldesystem gespeist, auf das nur die Gesundheitsämter Zugriff haben." Einmal am Tag werden diese Meldungen dann ausgewertet und auf die Website, sowie in Pressemitteilungen übertragen.
Das Gesundheitsamt habe aber schon seit längerem keine Daten mehr erhalten. Tatsächlich stimmt das Datum der letzten Übermittlung mit dem Bekanntwerden der Infektionsfälle im Helmstedter Gesundheitsamt überein. "Da sind immerhin 14 Mitarbeiter erkrankt, das wird die Ursache sein, dass es da einen Meldeverzug gibt", so Scharlach abschließend. Er gehe jedoch davon aus, dass sich die Zahlen in den nächsten Tagen - sobald sich die Lage geklärt hat und das Helmstedter Gesundheitsamt zumindest in einen "normalen" reduzierten Betrieb gehen konnte - wieder angleichen werden.
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