Dörfer im Landkreis Helmstedt beweisen ihre Zukunftsfähigkeit


Räbke und Warberg haben sich für die nächste Runde qualifiziert. Fotos: Landkreis Helmstedt
Räbke und Warberg haben sich für die nächste Runde qualifiziert. Fotos: Landkreis Helmstedt

Landkreis Helmstedt. Für den diesjährigen Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ präsentierten sich mit Emmerstedt, Warberg und Räbke drei Dörfer unterschiedlicher Größenordnung und auch recht unterschiedlicher Struktur einer siebenköpfigen Jury. Nach einer Bereisung unter Führung von Landrat Gerhard Radeck setzten sich am Ende Warberg und Räbke durch.






Der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" hat eine über 50-jährige Tradition. Er findet in verschiedenen Ebenen statt. Zunächst führen die Landkreise im eigenen Zuständigkeitsbereich ihre Kreiswettbewerbe durch. Daraus ergeben sich im Verlauf des Landeswettbewerbes die Kandidaten für den Landesentscheid. Der Landesentscheid wiederum ermittelt unter anderem die Kandidaten, die zum Bundeswettbewerb gemeldet werden sollen.

Im Rahmen der Bereisung durch die Bewertungskommission sei es allen drei teilnehmenden Dörfern gelungen, sich ausgezeichnet zu präsentieren, so der Landkreis. Alle drei Dörfer seienzukunftsfähig und hättendies am Besichtigungstag eindrucksvoll unter Beweis gestellt, so dass die Zielvorstellungen des Wettbewerbes aus Sicht der Bewertungskommission allesamt erfüllt worden seien.

Lebenswert und besonders reizvoll


„Stellvertretend und beispielhaft für andere Dörfer im Landkreis Helmstedt stellen Emmerstedt, Warberg und Räbke unter Beweis, dass das Leben in dörflichen Strukturen abseits der Großstädte für Jung und Alt lebenswert und besonders reizvoll sein kann“, zeigte sich Landrat Gerhard Radeck begeistert. „Gerade in den Dörfern werden ehrenamtliches Engagement, reges Vereinsleben, Identität und gemeinschaftlicher Zusammenhalt wie sonst nirgends gelebt.“ Er wünscht Warberg und Räbke in den folgenden Landes- und Bundeswettbewerben viel Erfolg. Für die nächste Runde in drei Jahren erhoffe er sich noch mehr Teilnehmer aus dem Landkreis Helmstedt und habe dabei auch schon einige Orte im Kopf. Auch wenn die Teilnahme mit einem nicht unerheblichen Aufwand für die Dorfgemeinschaft verbunden sei. Es lohne sich, selbst wenn man im Wettbewerb nicht weiterkommen sollte.








Die Jury bestan aus Landrat Gerhard Radeck, den Kreistagsabgeordneten Gisela Dittmar und Christoph Weihe, der Kreisvorsitzenden der Landfrauenvereine Catarina Köchy, dem Vertreter des Städte und Gemeindebundes Matthias Lorenz, dem Naturschutzbeauftragten des Landkreises Helmstedt Hans-Ulrich Köckeritz sowie dem für den Denkmalbereich im Landkreis Helmstedt zuständigen Bauoberrat Marcus Wagner.

Die Kandidaten im Einzelnen:


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Emmerstedt. Foto:



Emmerstedt punktete durch liebevoll restaurierte landwirtschaftliche Hofanlagen, in Eigeninitiative erstellte infrastrukturelle Einrichtungen bis zum Bau einer Turnhalle. Der prall gefüllte Veranstaltungskalender, der bei besonderen Ereignissen, wie dem Oldtimertreffen, lässt Gäste selbst über den regionalen Bereich hinaus nach Emmerstedt pilgern. Der Museumshof lässt von der Gestaltung und den Veranstaltungen her kaum Wünsche offen. Die Dorfgemeinschaft schafft es immer wieder auch alle „Neubürger“ zu integrieren Als neues Alleinstellungsmerkmal ist auf dem Friedhof eine Ruhestädte für Sternenkinder eingerichtet worden. Dies hatte die Jurymitglieder besonders berührt. Der Rundgang unter Leitung des Bürgermeisters Hans-Jürgen Schünemann und zahlreichen Vertretern von Vereinen und Einrichtungen dokumentierte in hervorragender Weise die Vorzüge des Dorfes.

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Warberg. Foto:



Warberg beeindruckte besonders durch seine Verbindung zu seiner Burg, die in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Anziehungspunkt mit überregionaler, wenn nicht gar globaler Strahlkraft entwickelt worden ist. Hier ist eine wirtschaftliche Einrichtung entstanden, die als Bundeslehranstalt mit ihren Projekten auf nahezu allen Kontinenten präsent ist. Mit ihrem Hotelbetrieb und den zahlreichen kulturell bedeutenden Veranstaltungen lockt sie Gäste von weither an. Aufgrund ihres liebevoll restaurierten und ergänzten Baubestandes bietet sie einen der begehrtesten Standorte für Hochzeitsfeiern im gesamten Umland. Möglich geworden ist dies allerdings nur durch die gute Verbindung zu den verschiedenen Vereinen und sonstigen ehrenamtlich tätigen Einwohnern des Dorfes. Unabhängig davon hat auch Warberg ein äußerst reges Vereinsleben, welches mit verschiedenen Großveranstaltungen jährlich viele Sportler insbesondere im Bereich Handball nach Warberg kommen lässt. „In Warberg hat die Zukunft ein Zuhause“, so werden alle neu geborenen Einwohner bereits an einer speziellen Ortstafel begrüßt. Die Burg ist bereits mit mehreren Ladesäulen für E-Fahrzeuge ausgestattet. Die Versorgung mit frischer Milch und weiteren Grundnahrungsmitteln ist rund um die Uhr durch die Milchtankstelle in Kißleberfeld gesichert, was der Bürgermeister Klaus-Dieter Blohm der Jury auf der Rundfahrt im Planwagen erläuterte und präsentierte.








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Räbke. Foto:



Räbke als Dorf mit der geringsten Einwohnerzahl verfügt wie die beiden anderen Teilnehmer am Wettbewerb auch über ein ausgeprägtes Vereinsleben. Beim Rundgang unter der Führung von Bürgermeister Rainer Angerstein wurden die noch zahlreich vorhandenen und auch zum Teil noch in Betrieb befindlichen gut erhaltenen Hofanlagen präsentiert. Trotz des Strukturwandels in der Landwirtschaft ist es hier gelungen, die Attraktivität des Dorfes zu erhalten, so dass es keinen Leerstand gibt. Unabhängig davon halten durch Freimachung nicht mehr benötigter Bausubstanz und Revitalisierung der Flächen sowie entsprechender Lückenbebauung auch neuere Bauformen im Dorf Einzug. Dabei ist insbesondere die Erhaltung und schonende Erneuerung des zahlreich vorhandenen Baumbestandes hervorzuheben. Als äußerst gelungenes Projekt ist auch die Restaurierung der Mühle Liesebach in Bezug auf den Erhalt denkmalpflegerisch wertvoller Bausubstanz zu nennen, die sich darüber hinaus aufgrund der Aktivitäten des Fördervereins auch zu einem kulturellen Treffpunkt entwickelt hat. Aber auch die Jugendlichen im Dorf haben einen eigenen Treffpunkt, der in Eigenarbeit unter Beteiligung verschiedener Projektpartner hergerichtet worden ist und stolz präsentiert wurde. Demnächst wird auch für die Jüngsten direkt neben dem Jugendgästehaus und dem Spielplatzgelände eine neue Kindertagesstätte errichtet werden. Dass Räbke neben all diesen Projekten auch noch ein neues kleines Baugebiet in Angriff genommen hat, sich ein mittelständischer Elektro Fachbetrieb angesiedelt hat und die durch einen Ortsansässigen restaurierte Gaststätte „Zur Schunterquelle“ in ihrer reizvollen Lage am Elmrand wieder ihren Betrieb aufgenommen hat, sind nur weitere Belege dafür, dass Räbke die Weichen Richtung Zukunft gestellt hat.




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