Dorfregion Kohle-Dörfer: Erste Projekte starten noch in diesem Jahr

"Wir werden die ersten öffentlichen Anträge noch in diesem Jahr auf den Weg bringen"

Der Arbeitskreis mit Frau Michaela Götze vom Amt für regionale Landesentwicklung (dritte von links) freut sich über die neu entstandene Büchertauschbörse in der alten Heißmangel von Reinsdorf.
Der Arbeitskreis mit Frau Michaela Götze vom Amt für regionale Landesentwicklung (dritte von links) freut sich über die neu entstandene Büchertauschbörse in der alten Heißmangel von Reinsdorf. | Foto: privat; über Stadt Helmstedt

Helmstedt. Der regelmäßig tagende Arbeitskreis der Dorfregion Kohle-Dörfer informierte sich über den aktuellen Stand des Dorfentwicklungsplanes und freute sich über die Umsetzung der ersten Projekte. Dies teilt die Stadt Helmstedt mit.



Heißmangel wird Bücherstube: Schon sichtbar ist die Bücherstube. Die Räume der ehemaligen Heißmangel in Reinsdorf wurden zu einer Büchertauschbörse schick hergerichtet. Das Ehepaar Wesemann hat das leerstehende Gebäude mit Regalen versehen und mit zahlreichen Büchern bestückt. „Es hat Spaß gemacht, diesen neuen Treffpunkt für unser Dorf einzurichten“, berichtet Yvonne Wesemann. Das Vorhaben wurde als „Kleinstprojekt“ durch das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) und die Stadt Helmstedt finanziert. Die offizielle Eröffnung sei in den nächsten Wochen geplant und dann stehe die Tauschbörse für alle Interessierten offen.

Kleinstprojekte sind Vorhaben, die von den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden und einen Zuschuss unter 2.500 Euro benötigen. Vom ArL wurden weitere Förderungen bewilligt. In diesem Jahr stellt die Stadt Helmstedt noch einige Sitzgruppen auf den Spielplätzen sowie einen Tauschschrank in Büddenstedt auf und bepflanzt eine Grünfläche in Reinsdorf mit insektenfreundlichen Stauden und Frühblühern.

Förderung für öffentliche Maßnahmen


Silke Keihe, vom begleitenden Planungsbüro mensch und region aus Hannover, berichtete, dass „der Dorfentwicklungsplan nach nur 10 Monaten die vorläufige Anerkennung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig“ erhalten habe. Diese Anerkennung ist die Voraussetzung, um Förderanträge stellen zu können. „Wir werden die ersten öffentlichen Anträge noch in diesem Jahr auf den Weg bringen“, erklärt Swantje Behrens von der Stadt Helmstedt. Hierzu gehört eine Radlerrast mit Insektenhotel in Hohnsleben. Außerdem sei im Dorfgemeinschaftshaus in Reinsdorf geplant, einen Wanddurchbruch mit Terrasse zum Außengelände zu schaffen, so dass vom Veranstaltungsraum ein direkter Zugang nach draußen und damit zum angrenzenden Spielplatz entsteht.

Die Ortsbürgermeister Joachim Wolter und Dirk Zogbaum begrüßen es sehr, dass nun die ersten Maßnahmen in den Dörfern umgesetzt werden, da dieses nicht zuletzt der Lohn für die Beteiligung der Bevölkerung ist. Sie hoffen, dass in den nächsten Jahren noch einiges mit den Mitteln aus der Dorfentwicklung realisiert werden kann.

Dorfentwicklungsprogramm


Im Juli 2021 hatte die Stadt Helmstedt einen Antrag auf Aufnahme der Dörfer Büddenstedt, Reinsdorf und Hohnsleben in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen gestellt. Die damalige Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast nahm die Dorfregion „Büddenstedt“ im Frühjahr 2022 auf. Unter dem neuen Namen „Kohledörfer“ wollen die Dörfer nun gemeinsam und mit Unterstützung des Förderprogramms Dorfentwicklung Projekte für die Dorfgemeinschaften umsetzen. Der seit November 2023 mit viel Bürgerengagement formulierte Dorfentwicklungsplan stellt die Grundlage für die kommende Förderphase dar.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Helmstedt und der endgültigen Anerkennung durch das ArL Braunschweig können private Antragstellende, Vereine sowie die Stadt Helmstedt Förderanträge stellen. Die sogenannte Förderphase der Dorfentwicklung wird voraussichtlich bis zum Jahr 2030 genehmigt.

Was dann wie gefördert werden kann, wird Anfang des kommenden Jahres in einer Bürgerversammlung genau erklärt - hierzu werden alle Bürger rechtzeitig eingeladen.


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