Dreiste Telefonbetrüger erbeuten knapp 20.000 Euro

Eine Frau wurde über mehrere Tagen immer wieder kontaktiert.

Die Polizei warnt vor falschen Polizisten.
Die Polizei warnt vor falschen Polizisten. | Foto: Werner Heise

Königslutter. Unbekannte Täter brachten am Donnerstagmittag und Dienstagnachmittag zwei Frauen in Königslutter durch Schockanrufe um ihr erspartes Geld. Dies teilte die Polizei mit.



Am 12. August wurde eine 60 Jahre alte Frau aus Königslutter zur Mittagszeit angerufen. Am Telefon meldete sich ein Mann der sich als Olaf Schneider von der Polizei ausgab und eine vermeintliche Dienstnummer nannte. Der Unbekannte erzählte der Dame, dass ihr Konto bei ihrer Bank gehackt worden sei. Es habe bereits zwei Festnahmen gegeben, ein dritter Täter sei entwischt.

Der falsche Polizist erklärte der Angerufenen nun, dass sie ihr Geld von der Bank abholen solle, damit daran eine Spurensicherung durchgeführt werden kann, da der dritte Täter bei ihrer Bank arbeiten würde. Die Königslutteranerin ließ sich darauf ein und hob knapp 8.000 Euro von ihrem Konto ab.

Dreiste Anrufe


Der Unbekannte rief die 60-Jährige nun jeden Tag an, um sie über den Stand der vermeintlichen Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten und ihr mitzuteilen, dass er Kollegen in ihrer Nähe positioniert habe. Am Donnerstagmittag, 15. August, forderte der Unbekannte die Frau auf, den am Montag abgehobenen Betrag, so wie Geld, das sie noch zu Hause hatte, in eine Biotonne vor ihrem Haus zu deponieren.

Gegen Abend war das Geld aus der Mülltonne verschwunden. Einen Tag später wollte die Dame nach einem erneuten Anruf des Betrügers eine Umbuchung innerhalb ihrer Konten vornehmen. Zusätzlich forderte der Unbekannte die Frau auf, zur Minimierung ihrer Verluste Gold zu kaufen und teilte ihr eine Telefonnummer für die weitere Abwicklung zu. Die Dame rief dort an und wurde aufgefordert, eine Onlineüberweisung in Höhe von etwa 74.000 Euro zu tätigen, da dies dem aktuellen Kilopreis entsprechen würde. Eine Überweisung tätigte die 60-Jährige glücklicherweise nicht.

Der Telefonbetrüger ließ jedoch nicht locker und kontaktierte die Königslutteranerin auch am Wochenende, um ihr zu sagen, dass sie am darauffolgenden Montag eine Blitzüberweisung machen könne. Am Montag, 19. August, vertraute sich die Dame dann einer Kollegin an und es wurde klar, dass die 60-Jährige auf skrupellose Betrüger hereingefallen war.

Ein weiterer Fall


Am Dienstagnachmittag rief erneut ein angeblicher Olaf Schneider bei einer 69 Jahre alten Frau in Königlutter an. Dieser Betrüger gab am Telefon an, dass er bei der Polizei in Königslutter arbeiten würde und erklärte, dass es in ihrer Nähe zu einem Raub zum Nachteil einer älteren Frau gekommen sei. Dort habe man einen Zettel gefunden, auf dem der Name der 69-Jährigen stehe.

Da die Polizei nun davon ausginge, dass sie ein weiteres potentielles Opfer sei, sollte die ältere Dame vorsorglich ihr Geld von der Bank abheben und der Polizei übergeben. Das Geld würde dann registriert und untersucht. Als die Dame zögerte baute der Unbekannte Druck auf und teilte ihr mit, dass dies besonders wichtig sei, um die Täter fassen zu können. Nun forderte der Betrüger auch die Handynummer des Sohnes der 69-Jährigen, da man ihn ebenfalls über den Sachverhalt informieren wolle.

Die ältere Dame fuhr im Anschluss zu ihrer Bank und hob etwa 7.000 Euro ab. Das Geld legte sie wie vereinbart zu einer bestimmten Zeit in einem Briefumschlag, den sie in ihrem Briefkasten deponierte. Nach kurzer Zeit schaute sie erneut nach und der Umschlag war weg. Als die 69-Jährige dann um kurz 18 Uhr bei der Polizeidienststelle in Königslutter erschien und wie am Telefon vereinbart, ihr Geld wieder abholen wollte, musste sich die Dame von den echten Polizeibeamten erklären lassen, dass sie auf ganz gemeine Weise betrogen worden war.


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