Helmstedt. Seit nunmehr fast einem Jahr bietet sich dem Betrachter des teilweise eingestürzten historischen Baudenkmals ein unverändertes Bild. Die für die Wiedererrichtung noch zu verwendenden Steine stehen auf Paletten und warten darauf, wieder Teil eines Ganzen zu werden. Am 3. März 2021 war die Klostermauer auf einer Länge von 30 Meter eingestürzt. Doch nun geht es endlich voran, berichtet die Stadt Helmstedt am Freitag.
Dank der Unterstützung der mobilen Einsatzgruppe der Jugendbauhütte Niedersachsen und des Ortskuratoriums Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Mai des vergangenen Jahres wurden die herabgestürzten Steine gesichtet und für die Wiedererrichtung auf Paletten sortiert. „So konnte der Rückbau noch einsturzgefährdeter Mauerbereiche und die sehr aufwändige Sortierung des wiederverwendbaren Baumaterials kurzfristig in Angriff genommen werden“, macht Helmstedts Erster Stadtrat Henning Konrad Otto deutlich.
Bereits kurz nach dem Einsturz war allen Beteiligten klar, dass die historische Mauer wiedererrichtet werden soll. Den Knackpunkt beim zügigen Fortgang der Baumaßnahme bildete der Untergrund bzw. das umliegende Areal. „Bei der Prüfung der Schadensursachen stellte sich heraus, dass vor allem die jahrzehntlange Feuchteeinwirkung im Sockelbereich sowie die beidseitig unterschiedlichen Geländehöhen zum Versagen der Statik der Natursteinmauer geführt haben“, teilt der städtische Hochbauleiter Peter Geißler mit.
Originalgetreue Rekonstruktion auf den Weg gebracht
Parallel zu den Aufräumarbeiten der mobilen Einsatzgruppe wurde mit der Sanierungsplanung zur Wiedererrichtung der Mauer begonnen. Hierfür waren zunächst Bodengutachten erforderlich, die die Grundlage der neuen Tragwerksplanung lieferten. „Um eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion des Mauerwerks zu gewährleisten, fanden sämtliche Planungsschritte in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Helmstedt statt“, führt Geißler aus. Auch die Avacon als Eigentümerin des direkt angrenzenden Grundstückes unterstützt dieses Projekt und wird durch die Errichtung einer Stützwand und Neumodellierung des Geländes nördlich der Mauer einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Projektes leisten.
Nachdem die vorbereitenden Arbeiten hierfür bereits im Gange sind, hoffen die am Bau Beteiligten nun vor allem auf den Frühling, da sowohl die im nächsten Schritt geplanten Fundamentarbeiten als auch die anschließenden Maurer- und Steinmetzarbeiten hochgradig witterungsabhängig sind. „Erst ab einer dauerhaften Temperatur von mindestens +5° Celsius kann die mobile Einsatztruppe der Jugendbauhütte unter Anleitung des Helmstedter Baubetriebs Danny Schneider ihre Tätigkeit wieder in vollem Maße aufnehmen“, erklärt Geißler abschließend.
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