Helmstedt. Wenn Erika Fabiunke den sprachheilpädagogischen Kindergarten „Regenbogen“ der Lebenshilfe besucht, freuen sich einige Kinder ganz besonders. Für Jeremy, Julie und Jana etwa steht dann „Spielen und Vorlesen mit Erika“ auf dem Programm. Die 65-jährige Helmstedterin nimmt sich dafür einmal pro Woche einen ganzen Vormittag Zeit – und das ehrenamtlich.
„Die Kinder geben mir viel. Es macht großen Spaß“, sagt Fabiunke zu ihrer Motivation. Seit sieben Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in dem Kindergarten. „Als ich in den Vorruhestand gegangen bin, dachte ich mir, dass ich etwas von meiner Zeit geben möchte“, erzählt sie. Fabiunke habe daraufhin beim Kindergarten angefragt, ob sie regelmäßig mit einigen Kinder spielen könnte. Zuvor war die gelernte Krankenschwester viele Jahre beim Gesundheitsamt in der sozial-medizinischen Beratung tätig. Dort hatte sie bereits häufigen Kontakt zur Lebenshilfe.
Im Kindergarten verbringt sie jetzt regelmäßig Zeit mit einzelnen Kindern oder mit kleinen Gruppen. „Ich spiele mit Erika am liebsten Zitternix“, sagt Julie. Bei dem Geschicklichkeitsspiel gilt es, aus einem Bündel Holzstäbe herauszuziehen, ohne dass das Bündel umfällt. Puzzle und Memory stehen ebenfalls regelmäßig auf dem Programm. „Und ich lese den Kindern auch gerne etwas vor“, berichtet Fabiunke „besonders jetzt in der Weihnachtszeit“.
"Ein kleines zusätzliches Angebot"
Ihre ehrenamtliche Arbeit versteht die Helmstedterin nicht als Sprach-Förderung. „Es ist eben ein kleines zusätzliches Angebot“, sagt Fabiunke, die sich auch im Helmstedter Tennis-Verein als Frauenwartin ehrenamtlich engagiert. Die Erzieher des Kindergartens binden sie oft mit ein – so nimmt sie etwa an der Weihnachtsfeier teil.
„Die Kinder freuen sich immer mich zu sehen. Die lassen alles stehen und liegen, um zu spielen“, erzählt Fabiunke, die selbst zweifache Mutter von inzwischen erwachsenen Kindern ist. Die Spiele gestaltet sie stets individuell – je nach Alter der Kinder. „So haben sie Erfolgserlebnisse“, erklärt die Ehrenamtliche.
„Wir sind glücklich, dass wir sie haben“, sagt Ingrid Müller, Kindergarten-Leiterin, über Fabiunke. „Die Kinder lieben sie. Wir haben so die Möglichkeit, manchen Kindern noch etwas Zusätzliches zu bieten.“
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