Erste Einbürgerungsfeier im Landkreis Helmstedt

15 neue Mitbürger bekamen in einer Feierstunde ihre Urkunden übergeben.

Freude bei 15 Neubürgern (und Angehörigen) im Landkreis Helmstedt über die Deutsche Staatsbürgerschaft.
Freude bei 15 Neubürgern (und Angehörigen) im Landkreis Helmstedt über die Deutsche Staatsbürgerschaft. | Foto: Landkreis Helmstedt

Helmstedt. Erstmals wurden im Juleum in Helmstedt 15 neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern ihre Urkunden im Rahmen einer Feierstunde übergeben. Künftig sollen Einbürgerungen im Landkreis Helmstedt regelmäßig im Rahmen einer solchen Feier vollzogen werden. Dies teilte der Landkreis Helmstedt mit.



Die neuen Staatsbürger kommen gebürtig aus Syrien, Polen, Tunesien, Frankreich und Bulgarien. Alle müssen für die Einbürgerung unter anderem gute deutsche Sprachkenntnisse nachweisen, ohne Vorstrafe sein und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen.

In seiner Begrüßungsrede betonte Jan Fricke als Vertreter des erkrankten Landrats Gerhard Radeck, dass zur deutschen Staatsbürgerschaft nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten gehören:
„Engagement für die Gesellschaft, die Achtung der Grundrechte und die Förderung von Solidarität sind grundlegende Bausteine für ein harmonisches Miteinander. Ich ermutige Sie alle, sich aktiv in das Gemeindeleben im Landkreis einzubringen. Sei es durch ehrenamtliche Tätigkeiten, den kulturellen Austausch oder die Teilnahme an lokalen Veranstaltungen – Ihre Beteiligung ist von unschätzbarem Wert. Denn nur gemeinsam können wir eine lebendige, inklusive und zukunftsorientierte Gesellschaft gestalten.“


Abenteuer Deutschland


Zwei der Eingebürgerten sind Galina Pencheva-Tzolova und ihr Mann Mladen Tzolov, die im Rahmen der Feier über ihre Geschichte berichteten. Die beiden Ärzte kamen mit ihren zwei Kindern vor 10 Jahren nach Deutschland, der dritte Sohn Andrej wurde bereits in Deutschland geboren. Die größte Überraschung sei damals gewesen, dass in Deutschland Wohnungen komplett leer vermietet werden, auch ohne Küche. Die ersten Möbel stammten daher vom Sperrmüll, erzählt Galina Pencheva-Tzolova lachend. Die Auswanderung nach Deutschland sei ein Abenteuer gewesen, berichtet Mladen Tzolov. Inzwischen fühlt sich die Familie hier heimisch.

Alle Neubürger legten im Rahmen der Feierstunde ein Bekenntnis zur Bundesrepublik und der freiheitlich demokratischen Grundordnung ab. Anschließend wurden unter Applaus die Einbürgerungsurkunden überreicht und die Nationalhymne gesungen.

Ein feierlicher Rahmen


Künftige Einbürgerungen sollen ab jetzt mehrmals im Jahr mit einer solchen Feierstunde vollzogen werden, so die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Juliane Herm:
„Die Verleihung der Deutschen Staatsbürgerschaft geschieht nicht mal eben so. Es ist für unsere Neubürger ein bedeutender Schritt in ihrem Leben, bis zu dem einige Hürden zu überwinden waren. Wir im Landkreis Helmstedt finden, das sollte auch in einem würdigen Rahmen begangen und ja, auch gefeiert werden, von uns allen. Denn Integration ist mehr als eine Urkunde per Brief und ein deutscher Pass, sie erfordert auch die Aufnahmebereitschaft der hier lebenden Bevölkerung.“


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