Helmstedt. An vier Tagen standen die ehrenamtlichen Organisatoren der Kreisverkehrswacht Helmstedt e.V. im Quellenhof im Bad Helmstedt zur Verfügung, um das Programm „Fit im Verkehr“ für Senioren anzubieten. Vorstandsmitglied Dennis Heinze, Ehrenvorsitzender Achim Klaffehn und Moderatorin Sabrina Königsmann sorgten für das Wohlfühlklima und die Dokumentation.
An Ihrer Seite standen Fachleute für Einzelaufgaben. Der Moderator der Landesverkehrswacht Jürgen Wittkowski, die Fahrlehrer aus Helmstedt, Heiko Miethke und Gerhard Barton mit ihren Fahrschulwagen und der Verkehrssicherheitsberater der Polizei Ulf Barnstorf teilweise unterstützt durch seinen Kollegen Sven Golz. Die Veranstaltungen sind dabei so ausgelegt, dass täglich zwölf Senioren der Altersgruppe über 65 teilnehmen können. Im freiwilligen Selbstversuch testen, beweisen und verbessern sie ihr Können. Die Verkehrswacht hat die Übungseinheiten so angelegt, dass die Fahrerlaubnis der Teilnehmer nicht in Gefahr gerät.
Nach dem theoretischen Teil ist die Polizei grundsätzlich nicht mehr bei den Aktivitäten. Was im Fahrschulwagen geschieht, bleibt auch dort. Das bedeutet aber auch, dass der Fahrlehrer oder die Insassen Kritik üben, auf die reagiert werden sollte. Fahrfehler und Regelverstöße werden und sollen aufgedeckt werden. Manch ein Senior muss auch gebremst werden, wenn er zu zügig unterwegs ist. Tempo-30-Zonen scheinen schwer beherrschbar zu sein. Die praktischen Fahrübungen und die Einstellung der Sitzposition sowie die Probleme rund um die Ladungssicherung werden auf einem für den Allgemeinverkehr gesperrten Parkplatz vorgenommen. Der dort tätige Moderator muss bei jeder Gruppe sehr geduldig sein, wenn es um einen optimalen Bremsvorgang geht. Kaum ein Teilnehmer kann auf Anhieb eine wirkungsvolle Not- oder Vollbremsung vorführen. Immer wieder bespricht er die „Schlagbremsung“, die sofort beim Erkennen der Gefahr wirkt und deutlich akustisch und mechanisch spürbar ist und was besonders wichtig ist: „Den Bremsweg erheblich verkürzt!“.
Vorbereiten der Fahrzeuge vor dem Training. Foto: Achim Klaffehn
Wenn es dann auch noch gelingt, während des Bremsens auszuweichen, ist die Freude bei den Teilnehmern groß. Sie erklären durch die Bank, dass sie etwas Entscheidendes dazugelernt haben. Im Rückblick auf die vier Tage intensiver Verkehrssicherheitsarbeit freute sich Klaffehn über das große Interesse und die Zustimmung bei den Senioren. Hervorzuheben war auch, dass die Firma Germer aus Grasleben zwei Senioren des Krankentransportteams zur Teilnahme als Fortbildungsveranstaltung motivierte. Auch die Teilnahme eines 98-jährigen Fahrers war recht spannend. Obwohl er nicht auf einen Rollator verzichten konnte, um das Auto zu erreichen, zeigte er sich fit bei der Handhabung. Ihm gelang recht schnell eine Vollbremsung und die Fahrlehrer waren auch mit der Fahrt in Helmstedt zufrieden. Klaffehn sieht sich wieder in der Annahme bestätigt, dass allein das Alter eines Menschen kein Kriterium für eine vorgeschrieben amtliche Überprüfung oder die Beendigung der Fahrerlaubnis sein kann.
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