Lehre. Am Schloss in Wendhausen soll ein Relief für Hans Tepelmann angebracht werden. Die Aktion kann durch eine Spende unterstützt werden. Das teilen der ehemalige Wendhäuser Pfarrer Thomas Capelle und der ehemalige Ratsherr Uwe Otte, die das Projekt unterstützen, in einer Pressemeldung mit.
Auch die Gemeinde Lehre unterstützt das Vorhaben: Sie hat ein Spendenkonto für das Relief eingerichtet. Auf Wunsch stellt die Gemeinde Lehre eine Spendenbescheinigung aus. Ein eventueller Überschuss soll an das AWO-Psychiatriezentrum Königslutter gespendet werden. Das Relief für Hans Tepelmann wird von dem Braunschweiger Künstler Denis Stuart Rose gestaltet. Das Spendenkonto lautet: Gemeinde Lehre, Betreff: Hans Tepelmann, IBAN: DE11 2699 1066 8151 5710 00.
Mord in Bernburg
Hans Tepelmann wurde am 1894 in Braunschweig geboren. Der Vieweg-Nachkomme hatte eine geistige Beeinträchtigung. Er wurde am 12. Juni 1941 mit einem Transport aus der Landes- Heil- und Pflegeanstalt Königslutter in die Tötungsanstalt Bernburg gebracht und am gleichen Tag dort ermordet. Die Braunschweiger Verlegerfamilie Vieweg-Tepelmann besaß in Wendhausen das Gut mit dem Schloss und eine Papierfabrik. Erst vor einigen Jahren sei der Krankenmord an Hans Tepelmann verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.
Grab in Braunschweig
Das Grab von Hans Tepelmann befindet sich auf dem Braunschweiger Magnifriedhof in der Familiengrabanlage der Familien Campe-Vieweg-Tepelmann. Vor vier Jahren stellte der Westermann-Verlag dort eine Informationstafel auf. Darauf heißt es: „Zu seinen Nachkommen zählte Hans Tepelmann, einziger Sohn und Erbe von Helene Tepelmann, der Urenkelin Friedrich Viewegs. Im Rahmen des ‚Euthanasie‘-Programms des NS-Regimes wurde er in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg 1941 ermordet.“
„Das Relief, mit dem die Erinnerung an Hans Tepelmann lebendig gehalten werden soll, soll in Absprache mit dem Schlosseigentümer Carsten Henze im Eingangsbereich des Schlosses aufgestellt werden“, so Capelle und Otte abschließend.

