Gemeindebürgermeister will um Erhalt der Sparkasse vor Ort kämpfen

Gerade in einer ländlich geprägten Gemeinde mit der entsprechenden Altersstruktur sei eine persönliche und wohnortnahe Bankberatung kein Luxus, sondern ein notwendiger Bestandteil der Daseinsvorsorge.

Die Sparkassenfiliale in Lehre an der Berliner Straße.
Die Sparkassenfiliale in Lehre an der Berliner Straße. | Foto: Gemeinde Lehre

Lehre. Wie Medienberichten zu entnehmen war, plant die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) offenbar drastische Sparmaßnahmen. Demnach soll die Filiale in Lehre in einen sogenannten Selbstbedienungsstandort umgewandelt werden. Andreas Busch, Bürgermeister der Gemeinde Lehre, will sich dagegen wehren, wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde heißt.



Die Gemeinde Lehre könne und werde das nicht ohne Widerspruch hinnehmen. "In unseren acht Ortschaften leben rund 12 400 Menschen, die auf eine verlässliche Präsenz der Sparkasse in unserem Gemeindegebiet vertrauen. Gerade in einer ländlich geprägten Gemeinde mit der entsprechenden Altersstruktur ist eine persönliche und wohnortnahe Bankberatung kein Luxus, sondern ein notwendiger Bestandteil der Daseinsvorsorge", betont Andreas Busch. Der Mitbewerber habe es vorgemacht und zum 125. Jubiläum der Volksbank in Lehre noch einmal betont, wie wichtig ihnen der direkte Kundenkontakt sei.

Ältere Menschen allein gelassen


Ältere Menschen, weniger digital affine Menschen sowie Menschen mit besonderen Anliegen oder auch Einschränkungen würden mit dieser Entscheidung faktisch allein gelassen. Der viertgrößte Ort im Landkreis Helmstedt (4.400 Menschen) dürfe nicht so einfach abgehängt werden.

"Selbstredend können dabei Einschränkungen, die aus wirtschaftlicher Sicht plausibel sind, auch in der Gemeinde Lehre nachvollzogen werden. So könnten die Öffnungszeiten gebündelt oder aber auch die Terminvergabe vereinfacht werden. Ich denke, hier sollten auch ganz sicher kreative Lösungen gefunden werden können", erklärt der Bürgermeister weiter.

Menschen nicht weiter abhängen


Bankfilialen in den Gebieten der benachbarten Kommunen stellten für die Gemeinde Lehre keine Lösung dar, da man dort erst einmal anreisen müsse. "Die Menschen hier auf dem Land haben es verdient, nicht weiter abgehängt zu werden. Und die Sparkasse hat hier nun einmal eine ganz besondere Stellung als öffentlich-rechtliche Sparkasse und sollte unsere Region nicht ausbluten lassen", so Busch weiter.

"Ich kann abschließend nur eindringlich an die Verantwortlichen der Sparkasse appellieren, sich auch weiterhin mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass unsere Gemeinde auch künftig über eine vollwertige, persönlich besetzte Bankfiliale verfügt", betont der Bürgermeister. Der Rückzug von Präsenz vor Ort sei der falsche Weg – gerade in Zeiten, in denen Vertrauen, Verlässlichkeit und persönliche Nähe mehr denn je gefragt seien. Oder frei nach dem Werbemotto der Sparkasse gefragt: „Ihre Sparkasse vor Ort, seit 1765, aber in Lehre schon bald Vergangenheit?“

Busch habe sich schon Mitte Mai 2025 an den Vorstand mit diesem Anliegen gewandt, als erste Gerüchte aufgekommen seien. "Dies werde ich nun noch einmal mit Nachdruck vorantreiben und ich werde den Gemeinderat bitten, sich hiermit zu befassen und gegebenenfalls eine Resolution oder Protestnote zu beschließen", so Andreas Busch abschließend.