Helmstedter Diakonie kritisiert geplante Kürzungen des Bundes

Beispielsweise sollen Programme zur Unterstützung von Migranten um bis zu 30 Prozent gekürzt werden.

Helge Böttcher, Kreisstellenleiter der Diakonie in Helmstedt.
Helge Böttcher, Kreisstellenleiter der Diakonie in Helmstedt. | Foto: Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH

Helmstedt. Die Haushaltsplanung des Bundes sieht laut Diakonie massive Kürzungen im Sozialbereich vor. So sollen Programme zur Unterstützung von Migranten um bis zu 30 Prozent gekürzt werden. In Helmstedt sind davon bei der Diakonie der Jugendmigrationsdienst (JMD) und die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) betroffen. So geht aus einer Pressemitteilung der Diakonie hervor.



Helge Böttcher, Kreisstellenleiter der Diakonie in Helmstedt, erklärt dazu: „Die Pläne der Bundesregierung sind kurzsichtig und berücksichtigen leider nicht die dadurch entstehenden Folgekosten. Wir beraten Zugewanderte nach dem Ankommen in Deutschland in allen Lebensfragen und versuchen ihnen Arbeit, Studium oder Ausbildung zu vermitteln. Eine Kürzung in genau diesem Bereich ist daher nicht nur aus sozialpolitischer Sicht zu kritisieren, sondern aufgrund des Fach- und Arbeitskräftemangels in vielen Bereichen sogar langfristig ökonomisch schädlich.“

Die Diakonie Helmstedt ist Träger des Jugendmigrationsdienstes (JMD) im Landkreis Helmstedt. Junge Menschen mit Migrationshintergrund bis 27 Jahre werden auf ihrem schulischen und beruflichen Weg begleitet, können sich beraten lassen und Bewerbungstrainings in Anspruch nehmen. Auch in Fragen von ausländischen Zeugnis- und Berufsanerkennungen ist der Jugendmigrationsdienst ansprechbar.

Die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) berät und begleitet Menschen darüber hinaus zum Beispiel bei der Kita- oder Schulplatzsuche für ihre eigenen Kinder oder bei der Vermittlung von Sprachkursen und anderen Bildungsangeboten.

Es soll nachgebessert werden


„Unsere Anlaufstellen in Helmstedt, Königslutter und Schöningen sind nach wie vor sehr stark ausgelastet. Eine Kürzung in diesem Bereich würde die Angebote weiter schränken und die bereits angespannte Lage bei Trägern, Vereinen, Verbänden und letztlich auch bei der Kommunalverwaltung im Landkreis weiter anspannen. Um eine gelungene Integration vor Ort zu ermöglichen, wären vielmehr eine Aufstockung der Bundesmittel und ein Ausbau der Beratungs- und Hilfsangebote notwendig. Wir fordern deshalb den Bundestag und den Bundesrat auf, den Haushaltsentwurf der Bundesregierung entsprechend nachzubessern!“, so Böttcher.


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