Söllingen. Fast jeder kennt das charakteristische rote Aufleuchten an Windkraftanlagen. In der Windanlage Söllingen soll das bald (fast) Geschichte sein: Wie die Landwind-Gruppe in einer Pressemitteilung erklärt, sollen das rote Licht bald nur noch angehen, wenn sich ein Flugzeug nähert. Und selbst dann gehen die Lampen nur eingeschränkt an.
Im Zuge der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung wird der Windpark Söllingen mit einem Empfänger für Transpondersignale ausgestattet.
Der fände automatisch sich dem Windpark annähernde Flugzeuge. Sobald die Flugobjekte sich den Windrändern bis auf vier Kilometer nähern, würde die Nachtkennzeichnung des Windparks automatisch angeschaltet und die roten Signallichter leuchten für wenige Minuten. „Wir gehen davon aus, dass die Nachtkennzeichnung nur noch ungefähr zwei Prozent der Zeit im Jahr zu sehen sein wird“, teilt Alexander Heidebroek, der Geschäftsführer der Landwind-Gruppe, mit. Die manchmal als störend empfundenen Lichter würden nachts somit kaum noch blinken.
Bei der umgesetzten Technik in Söllingen handelt es sich um die ab dem Jahr 2023 vorgeschriebene bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung. „Endlich hat der Gesetzgeber den Weg frei für die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung gemacht. Darauf warten wir schon viele Jahre!“, freut sich Heidebroek. Die 17 Windenergieanlagen werden voraussichtlich ab März 2022 nachts nicht mehr dauerhaft blinken.
Nicht alle Lampen müssen Leuchten
Hinzu käme eine sogenannte Peripheriebefeuerung, die sich besonders für größere Windparks eignet und deutschlandweit bisher kaum umgesetzt würde. Dabei leuchten bei einem sich nähernden Flugobjekt nur die äußeren Windenergieanlagen – also 13 der 17 Anlagen. Damit könne das Leuchten noch weiter reduziert werden, erklärt Alexander Heidebroek.
Die Windenergieanlagen in Söllingen seien bereits mit der entsprechenden Hardware aufgerüstet. Nun fehle noch die standortspezifische Prüfung seitens der benannten Stelle des BNK-Herstellers sowie die finale Bestätigung der Luftfahrtbehörde Hannover. Heidebroek rechnet damit, dass die Technik ab März 2022 einsatzbereit sei.
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