Helmstedt. Die Grippe ist in Niedersachsen und dem Landkreis Helmstedt sehr aktiv. Das Gesundheitsamt rät Risikogruppen auch jetzt noch zur Impfung. Darauf weist der Landkreis Helmstedt in einer Pressemeldung hin.
Die diesjährige Grippewelle hat viele Kinder und Erzieherinnen, aber auch Erwachsene erkranken lassen und beansprucht derzeit die Krankenhäuser und die Arztpraxen – auch im Landkreis Helmstedt. Im Geschäftsbereich Gesundheit des Landkreises wurden im Januar 2025 zwar nur 63, im Februar bisher schon 75 labordiagnostisch bestätigte Influenza-Nachweise sowie 120 Verdachtsfälle verzeichnet. Doch schon diese Zahlen zeigen eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitrum (Januar 2024: 38 Fälle, Februar 2024: 60 Fälle).
"20.000 Todesfälle pro Saison"
„Die tatsächlichen Erkrankungsfälle liegen etwa um das 100fache höher als die tatsächlich im Labor nachgewiesenen. Aufgrund der hohen Dunkelziffer kommt es zu zahlreichen Neuinfektionen, die bis zu einem Fünftel der Bevölkerung treffen und bis zu 20.000 Todesfälle in Deutschland pro Grippesaison verursachen können, hauptsächlich bei Älteren und solchen mit Vorerkrankungen, aber nicht nur“, sagt der Helmstedter Amtsarzt Dr. Jörg Lamberg.
Der Mediziner rät deshalb auch jetzt noch zu einer Grippeimpfung, mit der man sich effektiv selbst und auch die Familie schützen könne. Die in dieser Saison verfügbaren Grippeimpfstoffe würden tatsächlich gegen eine schwere Grippeinfektion helfen. Analysen des Robert Koch Instituts hätten gezeigt, dass die in den Impfstoffen verwendeten Antiseren gegen alle derzeit vorkommenden Influenzaviren wirken. „Es ist tragisch wenn eine 40-jährige Mutter mit drei kleinen Kindern an einer Grippe stirbt, beziehungsweise an einer Lungenentzündung infolge einer bakteriellen Superinfektion, weil sie nicht geimpft ist“, so Dr. Lamberg.
Ein Viertel der Kinder erkrankt
Rund ein Viertel der Kinder in niedersächsischen Kitas sei laut Niedersächsischem Gesundheitsministerium an Atemwegserkrankungen oder Grippe erkrankt. Vor allem Kinder bis zum Alter von neun Jahren seien derzeit stark betroffen. In der vergangenen Woche erfasste die AOK in Niedersachsen über 2.000 neue Grippefälle.
Auch der Leiter der Virologie im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt Armin Baillot empfiehlt daher, sich auch jetzt noch impfen zu lassen. Die Grippe könnte Niedersachsen noch bis Mitte März begleiten. Außerdem helfe eine Grippe-Impfung auch über die aktuelle Saison hinaus, da nie klar sei, welcher Influenzavirus sich dann ausbreite. Es sei also keine „verschwendete“ Impfung.
Hausarzt hilft weiter
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Grippeimpfung insbesondere für Personen ab 60 Jahren aber auch für Erwachsene und Kinder ab sechs Monaten, die ein höheres Risiko für Komplikationen aufweisen. Bei Interesse sollte man sich an den Hausarzt wenden.