Hoiersdorf. Die Ortsfeuerwehr Hoiersdorf blickt in diesem Jahr auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Anlässlich dieses Jubiläums wurde am Freitag vor einer Woche eine historische Übung abgehalten – exakt an jenem Ort, an dem bereits im Gründungsjahr 1875 die erste Feuerwehrübung stattfand: am örtlichen Kirchturm. Das berichtet die Feuerwehr Hoiersdorf in einer Pressemitteilung.
Unter den Augen von Ortsbrandmeister Michael Lange begann das Übungsszenario mit der Einsatzmeldung: „Unklare Rauchentwicklung in der Kirche.“ Ein Atemschutztrupp erkundete das Gebäude und rettete eine "bewusstlose" Person aus dem Bereich der Orgel im ersten Obergeschoss. Die Rettung erfolgte mithilfe eines Bergetuchs über die Treppe.
Einsatzkräfte im Glockenturm
Parallel wurde die Wasserversorgung bis zum Verteiler aufgebaut. Eine weitere Erkundung führte die Einsatzkräfte in den Glockenturm, wo sie eine zweite "bewusstlose" Person auffanden – möglicherweise Opfer eines Stromschlags. Die Rettung dieser Person erfolgte mittels Spineboard über eine schmale und steile Treppe ins Freie. Als Möglichkeit eines zweiten Rettungswegs wurde die vierteilige Steckleiter in Stellung gebracht. Die anfängliche Rauchentwicklung stellte sich als geringfügig heraus, sodass zur Brandbekämpfung lediglich Kleinlöschgeräte erforderlich gewesen wären.
Alte Grundsätze gelten noch immer
Zum Abschluss der Übung zog Ortsbrandmeister Michael Lange Bilanz. Neben lobenden Worten wies er auch auf Verbesserungsmöglichkeiten hin – denn selbst eine gut durchgeführte Übung könne noch optimiert werden. Dieser Grundsatz dürfte schon vor 150 Jahren gegolten haben und habe bis heute nichts an Bedeutung verloren. Mit dieser Übung ehrte die Feuerwehr Hoiersdorf nicht nur ihre Gründungsgeneration, sondern zeigte auch, wie sich die Einsatztechniken und Ausrüstungen über eineinhalb Jahrhunderte weiterentwickelt haben.