Kommunale Wärmeplanung in der Stadt Helmstedt startet

Die Bürger der Stadt Helmstedt sowie die ansässigen Gewerbetreibenden werden von Anbeginn an in Form von verschiedenen Beteiligungsformaten transparent in den laufenden Prozess eingebunden.

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Symbolfoto | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Helmstedt. In der Stadt Helmstedt wird noch im Juni mit der Kommunalen Wärmeplanung begonnen und die Fertigstellung soll bis spätestens zum Ende des Jahres 2025 erfolgen. Mit der Kommunalen Wärmeplanung sollen die Wärmeenergiebedarfe sowie die vorhandenen Wärme- bzw. Energiequellen in der Stadt untersucht und im Einzelnen bewertet werden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Helmstedt hervor.


Deutschland soll bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden, so sieht es das Bundes-Klimaschutzgesetz vor. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Wärmeversorgung in der überwiegenden Zahl der vorhandenen Gebäude energetisch auf neue Füße gestellt wird und ohne fossile Brennstoffe auskommt. Öl und Gas spielen beim Heizen von Wohnungen, Büros und Gewerbe immer noch eine vorherrschende Rolle und führen zu hohen CO2-Emissionen. Die vom Bundestag beschlossenen Gesetze der jüngsten Vergangenheit sehen hier wesentliche Veränderungen vor. Zum 1. Januar 2024 ist das »Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze« in Kraft getreten. Dieses nimmt Deutschlands Kommunen in die Pflicht, in Form einer kommunalen Wärmeplanung Strategien für die Umstellung ihrer Energieversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme zu entwickeln.

Bürger werden eingebunden


In der Stadt Helmstedt soll noch im Juni mit der Kommunalen Wärmeplanung begonnen werden und die Fertigstellung dieses Planungsinstruments soll spätestens zum Ende des Jahres 2025 erfolgen. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Helmstedt sowie die ansässigen Gewerbetreibenden sollen von Anbeginn an in Form von verschiedenen Beteiligungsformaten transparent in den laufenden Prozess eingebunden werden. „Die Wärmeplanung wird insbesondere darüber Klarheit schaffen, ob und wo der Aufbau und wirtschaftliche Betrieb eines zentralen Wärmenetzes in Helmstedt möglich ist und in die weitere Umsetzung gehen soll“, erläutert Andre´ Mollenhauer, Klimaschutzmanager der Stadt Helmstedt.

Verunsicherung bei den Eigentümern


Viele Gebäudeeigentümer seien aktuell sehr verunsichert, ob sie schon Veränderungen an ihrer bestehenden Heizungsanlage vornehmen müssen oder sollten. Die Stadt Helmstedt empfiehlt dazu ausdrücklich, an einer funktionierenden Anlage bis zum Vorliegen der fertigen Wärmeplanung keine Veränderungen vorzunehmen oder diese auszutauschen. In diesem Zusammenhang sei insbesondere zu bedenken, dass Wasserstoff in der zukünftigen Wärmeversorgung von Wohngebäuden keine relevante Rolle spielen wird. In der Fachwelt sei es mittlerweile unstrittig, dass die hohen Produktionskosten, die für lange Zeit begrenzte Verfügbarkeit und die Ineffizienz aufgrund hoher Umwandlungsverluste dazu führen werden, dass Wasserstoff nicht allgemein für Heizzwecke eingesetzt werden wird, sondern z. B. in der Schwerindustrie, als Antriebsstoff für große Transportmittel (Schiffe, Flugzeuge, LKW) oder zur Stromerzeugung in Kraftwerken und Brennstoffzellen. Ein Weiterbetrieb von Gasnetzen mit Wasserstoff ist daher in Helmstedt absehbar nicht zu erwarten und sollte bei Überlegungen zur Gebäudebeheizung nicht berücksichtigt werden.

Betreibergesellschaft geplant


Parallel zur Wärmeplanung arbeite die Stadt auch an der Realisierung einer kommunal geführten Betreibergesellschaft, die Helmstedt über Fernwärmenetze mit Wärme versorgen soll. Dabei kann der Lappwaldsee als Wärmequelle voraussichtlich eine entscheidende Rolle spielen. Die Stadt Helmstedt gehe davon aus, dass dazu noch in 2024 genauere Aussagen getroffen werden können.

„Mit der Kommunalen Wärmeplanung und der parallel dazu laufenden Machbarkeitsstudie „Nutzung des Lappwaldsees als Wärmequelle“ ist die Stadt Helmstedt auf dem Weg, die Energiesicherheit und die Wärmeversorgung für alle privat und gewerblich genutzten Gebäude in der Stadt auch zukünftig zu vergleichbar günstigen Preisen dauerhaft sicherzustellen und gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben zur Klimaneutralität gemeinsam mit allen Betroffenen zu erreichen“, versichert der Erste Stadtrat Henning Konrad O t t o.

Fragen zur Wärmeversorgung in der Stadt Helmstedt einschließlich der Ortsteile können jederzeit an den städtischen Klimaschutzmanager André Mollenhauer (andre.mollenhauer@stadt-helmstedt.de) gestellt werden.


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