Helmstedt. Seit 1991 ist das Zonengrenz-Museum in Helmstedt im Besitz eines Militärwaggons der US-amerikanisches Streitkräfte. Dies wurde 2015 als Zeichen des Friedens nach Korea geschickt. 2021 soll der Stahlkoloss zurückkehren. Dafür sucht der Landkreis nun einen geeigneten Standort.
Am 2. Juli 2015 hat der Kreisausschuss des Landkreises Helmstedt entschieden, den Wagen für drei Jahre nach Südkorea auszuleihen. Die Organisation des Leihverkehrs dieses besonderen Museumsobjektes hat Verwaltung und Museumsleitung vor immense Aufgaben gestellt, die mit Unterstützung des Fachrestaurators der Duisburger Restaurierungswerkstatt „Die Schmiede“ in bester Zusammenarbeit gemeistert werden konnte.
Am 20. Juli wurde der Waggon auf die Reise nach Korea geschickt. Auch hierfür wurden besondere Vorkehrungen getroffen. Unter anderem musste eine befahrbare Strecke von Helmstedt nach Bremerhaven ausfindig gemacht werden, denn der Waggon ist zusammen mit dem Tieflader zu hoch für die meisten Unterführungen. In Bremerhaven muss er dann zum Schutz gegen die Seeluft verpackt werden. Erst danach kann er den langen Weg über die Ozeane antreten. In Dorasan angekommen stellt der Waggon ein herausragendes Objekt des Friedensparks dar. Der Landkreis Helmstedtsei stolz darauf, hier einen so wichtigen Beitrag leisten zu können. Im Oktober 2017 wurde beschlossen dass diese Ausleihe um weitere drei Jahre verlängert werden soll. Nun möchte die Verwaltung bereits im Vorfeld für die Rückkehr 2021 die Standortfrage klären.[image=570758 alignleft]
Wohin mit dem Wagen?
Die Verwaltung hat dafür bereits drei Vorschläge, die sie in die politische Diskussion einbringen möchte. Diese Standorte hätten einen direkten Bezug zu Zonengrenz-Museum. Der Waggon könne somit auch besser bei Führungen eingebunden und wahrgenommen werden. Ferner entstünde durch die zentrale Lage eine sehr gute Publikumsnähe. Wichtig zu bedenken sei aber, dass in jedem Fall ein Standplatz mit einer Wetterschutzüberdachung gefunden werden müsse.
Hintergrund
Bis zur Grenzöffnung wurde der Waggon als Wachwagen an die Militärzüge nach Berlin angehängt. Heimatbahnhof dieses „caboose“ genannten Wagens war Helmstedt.
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Weltweit gibt es davon nur drei Ausfertigungen, neben dem in Helmstedt steht einer in Berlin und einer in den USA. Als Symbol für die Teilung Deutschlands, aber auch den Zusammenhalt mit Berlin und den Schutz der Alliierten sowie für die Öffnung der Grenze ist er eines der Top-Objekte des Zonengrenz-Museums Helmstedt, wie der Landkreis berichtet.
Als geteiltes Land hat Korea vieles mit dem ehemals geteilten Deutschland gemeinsam. Der Militärwagen wurde vor einigen Monaten von der südkoreanischen Eisenbahngesellschaft Korail als Leihgabe für einen Friedenspark erbeten. Dieser Friedenspark Dorasan liegt nahe Seoul unmittelbar an der stark befestigten Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Die Eisenbahnverbindung, die eigentlich den Süden Koreas mit dem Norden verbinden soll, endet hier. Viele Tausend Menschen besuchen diesen Ort jedes Jahr, um einen Blick über die Grenze zu werfen.
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