Helmstedt. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen lädt der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Helmstedt zu einer besonderen Kinoveranstaltung ein. Am 25. November wird in der Reihe Camera Lichtspiele auf dem Holzberg der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ gezeigt. Die Vorführung beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist kostenfrei. Darüber informiert die Stadt Helmstedt in einer Pressemitteilung.
Der Film, inszeniert und gespielt von Paola Cortellesi, greift mit großer Sensibilität ein Thema auf, das in der Vergangenheit verwurzelt scheint, aber erschreckend aktuell ist: Eine Frau leidet unter körperlicher und psychischer Gewalt durch ihren Ehemann und Schwiegervater. Trotz der düsteren Thematik vermittelt der Film Botschaften der Hoffnung und regt zum Nachdenken über den Umgang mit Gewalt und den Ausweg aus belastenden Situationen an.
Nicht nur körperliche Übergriffe
Gewalt in Beziehungen zeige sich nicht erst in körperlichen Übergriffen. Auch Drohungen, verbale Erniedrigungen, übermäßige Kontrolle oder psychische Einschüchterung zählten zu den vielen Formen, die Gewalt annehmen könne. Diese könne Menschen in allen Lebensbereichen treffen – sei es zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit oder im digitalen Raum. Frauen und Männer seien gleichermaßen betroffen, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status Herkunft oder sozialem Status. Doch Statistiken verdeutlichten, dass Frauen besonders häufig Opfer von Partnerschaftsgewalt werden.
„In Deutschland erlebt jede dritte Frau mindestens einmal im Leben physische und / oder sexualisierte Gewalt. Etwa jede vierte Frau wird von ihrem derzeitigen oder früheren Partner körperlich oder sexuell angegriffen“, eine erschreckende Realität, führt Claudia Löw, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Helmstedt aus.
Mit Veranstaltungen wie dieser möchten die Veranstalterinnen ein Zeichen setzen und dazu beitragen, Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Die Kinoveranstaltung biete nicht nur einen Anlass, über das Thema zu sprechen, sondern zeige auch Wege der Hoffnung und Unterstützung auf. Abgerundet wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen durch die weltweite Fahnenaktion. Auch in Helmstedt werden die Fahnen gehisst.
Hilfe für Betroffene
Das anonyme und kostenfreie „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 116 016 das ganze Jahr über (auch an Wochenenden und Feiertagen) rund um die Uhr zu erreichen und damit Erstanlaufstelle für betroffene Frauen und auch für deren soziales Umfeld. Das Beratungsangebot gibt es in 18 Sprachen.
Das Frauenschutzhaus in Helmstedt ist unter der Rufnummer 05351/599 50 55 zu erreichen. Im Kreis Helmstedt helfen die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS, Rufnummer 05351/54191–81) sowie die Frauenberatung des Paritätischen (05351/54191-83/84) und der Verein Rückenwind (05351/424398) mit seiner Fachberatung im Bereich sexualisierter Gewalt. Ebenso der Arbeitskreis Solwodi (053174738112), der sich für die Rechte von Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund einsetzt. Männer, die nicht länger Täter sein wollen, können sich an die Jugendhilfe Wolfenbüttel, Täterberatungsstelle unter der Rufnummer (05331/996316) wenden.
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