Landkreis Helmstedt veröffentlicht Pflegebericht


Wie sieht es in der Pflege aus? Symbolfoto: pixabay
Wie sieht es in der Pflege aus? Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay (Public Domain)

Helmstedt. Kürzlich haben Landrat Gerhard Radeck und Erster Kreisrat Hans Werner Schlichting den Zweiten Örtlichen Pflegebericht für den Landkreis Helmstedt vorgestellt. Der Pflegebericht bietet wichtige strategische Erkenntnisse und kann Grundlage für weitere Planungen der Träger von Pflegeheimen sein, erläuterte Landrat die Bedeutung der Studie.


Grundlage des Berichtes seien Zahlen, die jährlich von den örtlichen Pflegedienste und Pflegeheime geliefert werden, so Radeck. Verfasst wurde der Pflegebericht von Alexandra Girod-Blöhm, der Sozialplanerin des Landkreises Helmstedt. Der Bericht analysiert als erstes die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, da sich diese auf die pflegerische Versorgung im Landkreis auswirken.

Nach prognostizierten Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen wird der Landkreis im Jahr 2021 zehnProzent weniger Einwohner haben als 2015. Überwiegend verlassen junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren den Landkreis, die zu Ausbildungszwecken in andere Regionen ziehen. Des Weiteren wird laut Prognose der Anteil der älteren Einwohner im Landkreis weiter ansteigen. Zusammengefasst könne man daher zu den demografischen Voraussetzungen sagen, dass es im Landkreis Helmstedt weniger Einwohner geben wird, die dazu im Durchschnitt älter sind. „Hier müssen wir ansetzen und gerade auch jungen Menschen und Familien ein attraktives Umfeld bieten, damit diese sich im Landkreis Helmstedt niederlassen oder hier bleiben“, so Radeck.

Zahl der Pflegebedürftigen wird bis 2031 um 15,2 Prozent ansteigen


Am Stichtag 31.12.2015 waren im Landkreis Helmstedt 4.104 Personen pflegebedürftig, 1.669 davon erhielten Pflegegeld, 753 wurden von ambulanten Pflegediensten versorgt und 1.682 lebten in stationären Pflegeeinrichtungen. Von diesen 4.104 Pflegebedürftigen waren 64,2 Prozent weiblich. Die meisten Pflegebedürftigen im Landkreis Helmstedt sind zwischen 80 und 89 Jahren alt.

Der Landespflegebericht prognostiziert, dass die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Helmstedt von 2013 bis 2031 um 15,2 Prozent ansteigen wird, im Land Niedersachsen wird die Zahl im selben Zeitraum vermutlich um 31,4 Prozent ansteigen. Dieser Unterschied liegt daran, dass es im Landkreis Helmstedt bereits jetzt viele Pflegebedürftige gibt und die Steigerungsrate daher nicht mehr so hoch sein kann.

Gute Auslastung in Pflegeeinrichtungen


Die ambulanten Pflegedienste im Landkreis Helmstedt versorgen 93 Prozent ihrer Pflegebedürftigen innerhalb des Kreisgebietes, von den Pflegebedürftigen, die in stationären Einrichtungen leben, stammen nur 72 Prozent aus dem Kreisgebiet und 28 Prozent von außerhalb. Dies ist für den Landkreis allerdings gut, da durch die Belegung von außerhalb im Landkreis Arbeitsplätze gesichert werden. „Die Pflegeeinrichtungen sind damit auch Wirtschaftsfaktor und Standortvorteil“, erklärte Schlichting. Insgesamt lag die Auslastungsquote der stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis Helmstedt am 01.01.2015 bei 93 Prozent.

Im Westen des Landkreises, also Königslutter, Lehre und Nord-Elm, gibt es deutlich mehr stationäre Pflegeplätze als Pflegebedürftige, die aus diesem Gebiet kommen. In den Gebieten Stadt Helmstedt und dem Südkreis (Schöningen, Samtgemeinde Heeseberg und ehemalige Gemeinde Büddenstedt) drohe eine mögliche Unterversorgung mit Pflegeplätzen für Pflegebedürftige aus diesen Bereichen.

Von den Beschäftigten in der Pflege im Landkreis Helmstedt sind 88,3 Prozent weiblich. 65 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit, Männer arbeiten häufiger in Vollzeit als Frauen.

Der vollständige Pflegebericht des Landkreises Helmstedt steht hier zu m Download bereit.


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