Süpplingen. In der Nacht von Sonntag auf den heutigen Montag brannte das Sportheim der Spielvereinigung (SpVg) Süpplingen 1920 komplett nieder (regionalHeute.de berichtete). In diesem Jahr feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen. Die Zeit des Lock-Downs wurde genutzt, um das Heim zu renovieren. Nun ist alles in Rauch aufgegangen. Der Verlust des Sportheimes ist jedoch nicht nur allein deswegen besonders tragisch: Auch alte Bilder und Urkunden, die an den Wänden angebracht an ehemalige Mitglieder und die Anfänge des Vereins erinnern sollten, sind unwiederbringlich den Flammen zum Opfer gefallen.
Das Gebäude ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Lediglich die Rückwand, die dieses Jahr neu saniert wurde, stehe noch, wie Dirk Klein, Vorsitzender der SpVg Süpplingen gegenüber regionalHeute.de berichtet. In dem Sportheim war auch ein kleiner Thekenbereich und ein Gaststättenbereich untergebracht, der Platz für etwa 40 bis 45 Menschen bot. Auch der Fernseher ist in den Flammen geschmolzen.
"Wir haben alles verloren, was Vereinsleben ausmacht."
Tragisch ist jedoch vor allem der Verlust der Vereinsgeschichte. Bilder, aus der Anfangszeit des Vereins, Urkunden - alles weg, verbrannt. Das erste Bild stammte aus dem Jahr 1921, war somit 99 Jahre alt. Das nächste war aus dem Jahr 1928. Darauf zu sehen waren die damaligen Spieler - alle mit Namen versehen. Jemand hatte sich dabei Mühe gegeben, die Erinnerung an sie zu erhalten. Auch aus der Saison 1930/31 gab es Fotos und Urkunden. Die sogenannte "Gauliga" sei eine der ersten Meisterschaften des Vereins gewesen, so Klein weiter. Einige der Fotos hatte Klein bereits abfotografiert, um daraus eventuell mal eine Chronik für den Verein zu schreiben. Doch die Urkunden nicht. Außerdem habe sich noch einiges auf dem Dachboden befunden. Wahrscheinlich weitere Bilder und weitere Sachen, die hätten gesichtet werden müssen.
Spielbetrieb kann weiter gehen
Der Spielbetrieb könne durch die Nutzung der Nord-Elm Halle weiterlaufen. Dort gebe es auch Umkleidekabinen für die Spieler. Dennoch sieht sich der Verein vor eine große Herausforderung gestellt. Dies fange schon dabei an, dass zum Beispiel Spielberichte für die Schiedsrichter nicht mehr ausgedruckt werden können - auch der Drucker fiel zusammen mit dem Computer und dem Internetstick den Flammen zum Opfer.
"Wir brauchen ja auch ein Dach über dem Kopf. Wir haben zwar eine kleine 4 mal 4 Meter Tennishütte, aber da passt nicht alles rein", erklärt Klein weiter. Das Sportheim wurde 2002 fertiggestellt. Unter dem Engagement der Mitglieder wurde es aus ehemaligen Baucontainern in Eigenarbeit errichtet.
Wie geht es weiter?
Als Pächter des Grundstücks müssen in Zukunft Gespräche mit der Gemeinde geführt werden, wie, was und wann wieder etwas errichtet werden darf. Die polizeilichen Ermittlungen laufen derweil. Auch, wenn der Sportbetrieb weitergeht, so sei der gesellige Teil, der das Vereinsleben ausmache, jedoch vorläufig auf Eis gelegt.
Nachdem der Brand bekannt wurde, bekam der Verein die Hilfe von vielen benachbarten Vereinen zugesagt. Mike Büsing, Jugendleiter des Vereins initiierte eine PayPal-Gruppe für den Wiederaufbau/Einrichtung des Sportheims. Am heutigen Montag, Stand 16:17 Uhr, sind bereits 1.390 Euro zusammengekommen.
mehr News aus Helmstedt