Helmstedt. Bei Schneefall und Glätte sind die Räumfahrzeuge und Handkolonnen des städtischen Betriebshofes im Dauereinsatz. Trotz dieser Leistung gibt es an manchen Tagen unter anderem in den sozialen Netzwerken massive Kritik am Winterdienst. Diese Situation nimmt die Stadt Helmstedt zum Anlass, ausführlich in einer Pressemitteilung über die Organisation und Durchführung ihres Winterdienstes zu informieren.
„Grundsätzlich ist die Beseitigung von Schnee und Eis für die Verkehrssicherheit von großer Bedeutung und hat daher höchste Priorität“, erläutert hierzu Bürgermeister Wittich Schobert. Alle Straßen seien jeweils einer von drei Einsatzstufen zugeordnet. „Dabei werden zunächst die Straßen der Einsatzstufe I geräumt. Dies sind die Hauptverkehrsstraßen sowie diejenigen Straßen, in denen Buslinien verkehren. Danach erfolgt die Reinigung der Straßen der Einsatzstufe II (nachrangige Straßen) und der Einsatzstufe III (untergeordnete Straßen)“, erläutert der Leiter des Fachbereichs Immobilien und Betriebshof, Jörg Stielau.
Im Helmstedter Stadtgebiet seien zwei LKW-Kraftfahrer, drei Kleintraktorfahrer und elf Mitarbeiter, die die sogenannte Handreinigung ihres jeweiligen Bezirkes vornehmen, im Einsatz. „Wenn es am Vortag geschneit hat und morgens die Straßen von Schnee befreit werden müssen, startet unser Einsatz um 6 Uhr. Die Traktorfahrer beginnen ihre Arbeit bereits um 5 Uhr, um der später folgenden Handkolonne die Arbeit ein wenig zu erleichtern“, beschreibt Stielau den Ablauf eines Wintereinsatztages. Der Betriebshof müsse dabei auch mit im Blick haben, dass ein früherer Einsatz wegen der Nachtstunden und der Maschinenlärmschutzverordnung problematisch wäre.
Wochentags seien sechs Gruppen für sechs Bezirke eingeteilt, am Wochenende seien es drei Gruppen für sechs Bezirke. Wenn eine Gruppe mit ihrem Bezirk unvorhergesehen deutlich früher fertig sei als eine andere, helfe man dort, wo Unterstützung noch gebraucht werde.
Bei einem Winterdiensteinsatz wie an den vergangenen Wochenenden würden für die Einsatzfahrzeuge mehr als 200 Kilometer gefahrene Strecke zusammenkommen. „Eine Tour mit dem Räumschild durch das Stadtgebiet kann bis zu fünf Stunden in Anspruch nehmen“, verdeutlicht Stielau den zeitlichen Aufwand, den die weiße Pracht beschert. Trotz aller Bemühungen könne die Stadt bei anhaltendem Schneefall nicht gewährleisten, dass die Straßen bei jeder Tages- und Nachtzeit frei von Schnee und Eis sind.
Wann wird Salz eingesetzt?
Mit dem Winterdiensteinsatz gerate auch das Thema Streumittel in den Focus. Schnell stehe dabei der Vorwurf im Raum, zu viel Salz einzusetzen. Die Stadt Helmstedt geht verantwortungsvoll mit den Streumitteln um. „Es gilt der Grundsatz: so viel Salz wie nötig, aber so wenig wie möglich“, bringt es Stielau auf den Punkt. Die Streuer auf den Fahrzeugen werden elektronisch gesteuert, sodass das Streubild immer passt. Dennoch komme es immer wieder vor, dass der Stadt ein Zuviel an Salz vorgeworfen werde, obwohl diese Salzmengen nicht von städtischen Fahrzeugen stammen.
Aus Gründen des Umweltschutzes werde Streusalz bei der Handreinigung nicht mehr verwendet. “Da feinkörniger Sand leider schnell seine abstumpfende Wirkung verliert, verwenden wir Blähton-Granulat beim Streuen“, sagt Stielau. Das umweltgerechte Granulat mahle sich mit der Zeit klein und lasse sich dadurch leicht beseitigen. Hinzu komme, dass das weiche Material auch Autos nichts anhaben könnten.
Es bleibe die Erkenntnis, dass der Schnee zum Winter gehört, wenn auch nicht immer so heftig wie kürzlich. Wenn dann alle Verantwortlichen im öffentlichen oder privaten Bereich mit ihrem Einsatz dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhalten, um Unfälle jeglicher Art zu vermeiden, sei bei gegenseitiger Rücksichtnahme nicht nur im sprichwörtlichen Sinne das Eis schnell getaut.
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