Helmstedt. Diese Methode gibt es erst seit knapp zwei Jahren in Deutschland: Intakte Fischhaut, die dazu verwendet wird, um Verbrennungen, akute Wunden oder chronische, diabetische, venöse und chirurgische Wunden zu behandeln. Erstmals wurde diese Methode jetzt an der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt bei einer Operation angewendet. Das berichtet die Klinik in einer Pressemitteilung.
Aktuell noch ein eher ungewöhnliches Bild, bald aber möglicherweise Alltag im operativen Bereich: Der Einsatz intakter Fischhaut, um verschiedene Arten von Wunden zu behandeln und die Wundheilung zu begünstigen. Zum ersten Mal wurde diese Methode nun in der Gefäßchirurgie der Helios St. Marienberg Klinik in Helmstedt angewandt.
Dehnbar und reißfest
Unter Anleitung von Kai Blohm von der Firma Kerecis, welche die Fischhaut in Deutschland und weltweit vertreibt, erfolgte der Einsatz dieser bei einer chronischen Wunde am Fuß. Für eine Minute in Wasser aufgeweicht, kann die Fischhaut, die es in verschiedenen Formaten gibt, anschließend auf die jeweilige Wundgröße zugeschnitten werden und ist dabei dehnbar und reißfest.
Die Vorteile der Fischhaut sind vielfältig: So verbessert sie durch die Entwicklung neuer Blutgefäße die Heilung von Wunden und wirkt aufgrund der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren gleichzeitig antibakteriell. Die bei dieser Operation verwendete Haut stammt von einem atlantischen Kabeljau, der in einem nachhaltigen Fischbestand in den Gewässern von Island lebt.
90 Prozent Erfolgschance
„Die Erfolgschance, dass die Wunde aufgrund der Fischhaut nahtlos abheilt, liegt bei etwa 90 Prozent“, erklärt Blohm und fügt hinzu, dass sich die Haut schlussendlich einfach resorbiert. Auch der Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. Olivier Böhm und das Wundmanagement der Helmstedter Klinik setzen viel Hoffnung in diese neue Methode, die auch bei Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten eingesetzt werden kann.