Schöninger Speere sollen Weltkulturerbe werden

Die Schöninger Speere sollen Weltkulturerbe werden. Mit dem Vorschlag befasst sich nun die nächsthöhere Ebene.

Die Schöninger Speere sollen Weltkulturerbe werden.
Die Schöninger Speere sollen Weltkulturerbe werden. | Foto: Axel Otto

Hannover/Schöningen. Niedersachsen hat am heutigen Freitag zwei Vorschläge für die nationale Tentativliste zum UNESCO-Welterbe an die Kulturministerkonferenz übersandt. Die Anträge „Fundstätte der Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 300.000 Jahren“ und „Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland“ hatten im Vorfeld die achtköpfige Expertenjury überzeugt. Das berichtet das Ministerium für Wissenschaft und Kultur in einer Pressemitteilung.


Nach Auffassung der Jury zeichnet sich die Fundstätte der Schöninger Speere als eine hervorragend erhaltene Fundstelle der frühen Menschheitsgeschichte aus. Den einzigartigen Erhaltungsbedingungen für organische Funde verdanke die Menschheit die Schöninger Speere. Herausragend sei, dass hier erstmals für den Frühmenschen kognitive Fähigkeiten nachgewiesen wurden, wie auch der moderne Mensch sie hat: strategisches Denken, langfristige Planung und vor allem gezielte Interaktion in der Gruppe. Ohne diese Eigenschaften wäre eine erfolgreiche Jagd auf Großwild nicht möglich gewesen. Auch die Suche nach dem jeweils besten Werkstoff ist hier belegt.

Bis zum Fristende am 31. März waren insgesamt vier Anträge eingegangen. „Alle niedersächsischen Anträge eint eine hohe Qualität der erhaltenen Kulturdenkmale“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler. „Diese wurde von der Jury ausdrücklich gewürdigt. Mein Dank gilt besonders den zahlreichen Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümern sowie den vielen ehrenamtlich Engagierten, ohne deren Einsatz unser reiches Erbe nicht erhalten wäre.“ Daneben wird die Siedlungslandschaft der Rundlinge im Wendland für die Tentativliste vorgeschlagen.