Schöningen. In gut zwei Wochen, am 13 April, öffnet die Sonderausstellung "Die Eiszeit-Jägerin. Säbelzahnkatzen – die tödliche Gefahr“ für Besucher ihre Pforten. Doch bevor es am Gründonnerstag losgeht, gibt es für Dr. Felix Hillgruber und seine Kollegen noch jede Menge zu tun.
Der Endspurt ist eingeläutet. Am übernächsten Wochenende sollen die Exponate in den Vitrinen und auf dem Ausstellungsflächen platziert werden. Neben mehreren Vertreternder heutigen wilden Katzenwelt erwarten die Ausstellungsbesucher interessante fossile Fundstücke und Skelette rund um die Säbelzahnkatze und ihre Verwandten. Einige der Ausstellungsstücke sind bereits da. Die restlichen treffen in den kommenden Tagen ein.
Erst heute seiMaría Jesús de Pedro Michó aus Valenzia am paläon gewesenund habeein original Neandertaler Schädelfragment gebracht, berichtet Hillgruber über die ankommenden Exponate. "An dem relativ kleinen Schädelstück eines Kindes sind deutlich die Spuren der Eckzähne einer Großkatze zu erkennen. Man mag sich eine tragische Geschichte hinter diesem Fund vorstellen".
Der nordamerikanische Cousin der Säbelzahnkatze ist angekommen
Bereits vor Ort ist auch ein Original-Skelett eines Smilodon. "Hiebei handelt es sich um den nordamerikanischen "Cousin" unserer europäischen Säbelzahnkatze", so Hillhuber. Die Nordamerikanische Säbelzahnkatze sei kräftiger gebaut und habe längere Zähne als ihre grazilen europäischen Artgenossin, dieHomotherium, deren Überreste bei einer Grabung in Schöningen entdeckt worden sind. Der Smilodon sei in Kalifornien beheimatet gewesen, weiß Hillgruber zu berichten.An der Stelle, wo heute Los Angeles liege, seien vor zwölf- bis 20-tausend Jahren Tausende von Tieren in Teerseen versunken. Dieses Schicksal habe auch zahlreiche Smilodons ereilt, die als Jäger sich über ihre im Teer festsitzende Beute hermachten und selbst zu Opfer wurden. In den bis heute aktiven Teerseen von La Brea seien zahlreiche sehr gut erhaltene ExponatedesSmilodon gefunden worden, so Hillgruber.
Das Exponat, das in Schöningen zu sehen sein wird, ist ein Original-Skelett aus La Brea. Doch der Smilodon hat seine Reise über den Ozean schon vor rund einhundert Jahren angetreten. Das Exponat gehöre zur Sammlung der Universität Tübingen. Hillgruber hat es auf Fotos durch Zufall entdeckt und bei seiner ehemaligen Universität angefragt, ob sie es für die Ausstellung in Schöningen zur Verfügung stellen, verrät der wissenschaftliche Mitarbeiter des paläons.