Helmstedt. Die Schwierigkeit, als Rollstuhlfahrer in den Ratssaal der Stadt zu gelangen, ist bekannt. Für die am 23. August dort stattfindende Vortragsveranstaltung des Vereins Grenzenlos konnte dank der Initiative zweier Helmstedter Rollstuhlfahrer das Problem der Erreichbarkeit des Saales im 2. Obergeschoss des Rathausaltbaus gelöst werden.
Zum Einsatz kam ein sogenanntes Treppensteiggerät, welches dem Rollstuhlfahrer die Nutzung von Treppen mit Unterstützung einer Hilfsperson ermöglicht. Die Treppensteighilfe ist ein mobiles Gerät und muss im Gegensatz zu einem Treppenlift nicht fest installiert werden. Achim Klaffehn hatte ein derartiges Gerät bereits im April dieses Jahres im Rahmen seiner Ehrung durch den Kiwanis-Club im Rathaus getestet. „Der Rollstuhlfahrer steigt auf den Sitz des Treppensteigers um, kann dann im Fahrstuhl in das Obergeschoss des Rathauses gelangen und muss lediglich noch eine Zwischentreppe vom Neu- zum Altbau überwinden“ berichtet Klaffehn.
Ein Beitrag zurInklusion im Rathaus
Ein Helmstedter Sanitätshaus hat für die Rathausveranstaltung eine entsprechende Treppensteighilfe zur Verfügung gestellt und die Nutzungsmöglichkeit vorgestellt. Ellen Stender und Siegmund Michaelis vom zuständigen Fachbereich nahmen an der Vorführung ebenfalls teil. Dem Ziel, die Mobilität von Rollstuhlfahrern im Rathaus zu ermöglichen, käme man mit der Anschaffung eines solchen Gerätes entgegen. Achim Klaffehn und Thomas Hartmann konnten mit der Steighilfe in den Ratssaal der Stadt gelangen.
Auch Hausmeister Siegmund Michaelis testet die Treppensteighilfe. Foto:
Da die Treppensteighilfe jedoch immer von einer fachkundigen Begleitperson bedient werden muss und der Transport von mehreren Rollstuhlfahrern eine entsprechend lange Zeitspanne in Anspruch nehmen würde, stellt diese Nutzung lediglich eine Zwischenlösung dar. Die beiden Helmstedter Rollstuhlfahrer freuen sich, dass die Stadtverwaltung dem Wunsch eines Tests des Gerätes nachgekommen ist. „Mit der Anschaffung einer Treppensteighilfe würde die Stadt ein wichtiges Zeichen gegenüber den mobilitätseingeschränkten Menschen setzen. Dieses Gerät ist in jedem Fall ein erster, praktikabler und finanziell vertretbarer Schritt, um ein inklusives Rathaus zu werden“, sagt Thomas Hartmann. Bürgermeister Wittich Schobert sicherte eine Prüfung zu.
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