Helmstedt. Fast jede karitative Einrichtung ist auf Spenden angewiesen, um ihrer Arbeit im erforderlichen Maße nachzukommen. Hier fällt der Belegschaftsspende von Volkswagen mit ihren Möglichkeiten eine besondere Rolle zu. Dieses Jahr erfolgen Spendenübergaben für mehr als 30 Einrichtungen in der Region, sie erhalten insgesamt fast 423.000 Euro. Auftakt der Reihe war jetzt beim Frauenschutzhaus des Paritätischen in Helmstedt. Das berichtet die Volkswagen AG in einer Pressemitteilung.
In Deutschland erfasst die Polizei jedes Jahr rund 250.000 Fälle von Gewalt in der Partnerschaft. Frauen seien mit bis zu 80 Prozent die mit Abstand am stärksten betroffene Gruppe. Daher komme Frauenhäusern eine immens wichtige Rolle zu. Dort finden Opfer und oft auch ihre Kinder Zuflucht und Unterstützung.
Unterbringung in anderem Bundesland
Der Paritätische Helmstedt hat sein Frauenschutzhaus im Mai 2018 ins Leben gerufen. Es bietet bis zu acht Frauen und 16 Kindern Platz. „Von der Gründung bis Ende 2024 hatten wir insgesamt 328 Frauen und 512 Kinder bei uns“, berichtet Leiterin Katrin Bona. Die Betroffenen kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Bona: „Es gibt ja mindestens einen Aggressor in der Familie. Eine Unterkunft in einer anderen Kommune oder sogar in einem anderen Bundesland verschafft mehr Sicherheit.“
Bei der Spendenübergabe – 32.000 Euro aus der Belegschaftsspende von Volkswagen – informierte sich Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo vor Ort über das Frauenhaus. Die Arbeit beeindruckte sie, die Zahlen entsetzten sie. „Häusliche Gewalt ist ein Problem, das sich durch die gesamte Gesellschaft zieht. Mein großer Dank und Respekt gilt den Mitarbeiterinnen, die Menschen in Not mit Herz und Professionalität helfen – und ihnen die Chance auf einen Neuanfang bieten“, sagte Daniela Cavallo.
Fahrzeug wird angeschafft
Die Spende dient der Anschaffung eines VW-Multivans. Das elfköpfige Team des Frauenhauses begleitet Klientinnen zum Beispiel zum Kinderarzt oder Rechtsanwalt. Katrin Bona: „Bisher haben wir solche Fahrten auch immer einmal mit dem Privatwagen erledigt. Aber es gibt ja einen Menschen, der unseren Klientinnen geschadet hat und vielleicht wieder schaden will. Also bedeutet jede Fahrt im eigenen Wagen ein Risiko – und die Fahrt in einem Fahrzeug, das zu unserer Einrichtung gehört und keine Beschriftung trägt, Schutz für die Klientinnen und auch für uns als Mitarbeiterinnen. Wir sind der VW-Belegschaft sehr dankbar, dass sie uns diese Anschaffung ermöglicht.“