Helmstedt. Für sechs Afghanen endete am 29. März eine lange Reise vorläufig beim Zollamt Helmstedt. Das berichtet das Hauptzollamt Braunschweig.
Der außergewöhnliche Vorfall begann gegen Mittag mit einem völlig alltäglichen Vorgang: Ein Fernfahrer erschien im Zollamt Helmstedt, legte ordnungsgemäß Papiere für Waren vor, die er aus der Türkei einführen wollte. Die Papiere zeigten, dass der Laderaum des Lastwagens in Istanbul mit einer Zollplombe versiegelt wurde und vollständig verschlossen über die Grenze in die Europäische Union fuhr.
Das Klopfen wurde von innen erwidert
Um zu prüfen, ob der Laderaum seitdem verbotener Weise geöffnet wurde und der Wagen tatsächlich nur die angemeldeten Waren enthielt, untersuchte ein Zöllner in Helmstedt zuerst die unbeschädigte türkische Zollplombe. Als er Geräusche aus dem Innenraum hörte, klopfte er den Laster ab. Als aber plötzlich das Klopfen von innen erwidert wurde, war klar, dass nicht nur Kartons mit Textilien geladen sein konnten.
Nun ist die Polizei zuständig
Nachdem der Laderaum daraufhin zusammen mit der Polizei geöffnet wurde, traf man auf sechs junge Männer aus Afghanistan. "Da der Laderaum versiegelt war, gehen wir davon aus, dass sich die Personen mindestens seit Istanbul hinter den Kartons versteckt haben", erklärt Pressesprecher Andreas Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig. Die weiteren Ermittlungen liegen jedoch in der Zuständigkeit der Polizei, da der Zoll grundsätzlich nur für den grenzüberschreitenden Warenverkehr zuständig ist.
Bereits im vergangenen Jahr kam es zu einem ähnlichen Fall bei dem Zollamt Helmstedt, als sich ein blinder Passagier in einem verplombten Lastwagen aus Großbritannien versteckt hatte (regionalHeute.de berichtete).
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