Lehre. Seit fast 20 Jahren sind Ina und Torsten Möller aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Im April 1998 kamen sie nach Groß Brunsrode und übernahmen die örtliche Gaststätte „Zum Krug“ – damals noch inklusive Lebensmittelmarkt. Jetzt planen sie langsam aber sicher ihren Ausstieg.
„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagt Ina Möller. Auch wenn es schwerfällt: „Immerhin hängt hier richtig viel Herzblut dran“, betont Torsten Möller. Doch nach 20 Jahren sei mit Anfang 50 jetzt einfach der Zeitpunkt gekommen, noch einmal etwas Neues anzufangen: „Wenn nicht jetzt, dann schaffen wir es gar nicht mehr“, betonen die beiden.
Aller Anfang ist schwer
Dabei hatte anfangs niemand gedacht, dass das Paar, das ursprünglich aus dem Osten Deutschlands kam, die zunächst bayrisch orientierte Gaststätte länger als ein Jahr am Laufen halten könnte; sie selbst wollten maximal zehn Jahre bleiben. „Anfangs war es wirklich schwer“, erinnert sich der Koch, der über seinen damaligen Chef im Wolfsburger „Paulaner“ nach Groß Brunsrode kam. Nach anderthalb Jahren mussten sie den Lebensmittelmarkt schließen, das Angebot der Gaststätte noch einmal überarbeiten; dafür etablierten sie einen Cateringservice. Inzwischen sind sie fester Bestandteil der Ortschaft und überall anerkannt. „Wir haben hier auch durch das angegliederte Dorfgemeinschaftshaus Generationen hautnah miterlebt, viele Hochzeiten aber auch Todesfälle begleiten dürfen“, sagt Torsten Möller etwas wehmütig. Besonders in Erinnerung bleiben werden ihm die Silvesterfeiern und die monatlichen Gemeinschaftsessen: „Groß Brunsrode ist wirklich eine geile Ortschaft, vor allem die Menschen werden wir hier vermissen!“
Geplant ist ein Abschied aus der Selbstständigkeit bis spätestens Ende März 2018
Dann wollen sich die beiden wieder mehr um sich selbst kümmern. Denn für Freizeit blieb bei rund 500 Quadratmetern Gebäude, Gaststätte, Saal, Zimmervermietung und Cateringservice die letzten Jahre nicht viel Zeit. Auch weil sich die Suche nach passenden Mitarbeitern zuletzt schwierig gestaltete. Jetzt hoffen die beiden ebenso wie die ganze Ortschaft, dass sich für die Gaststätte ein Nachpächter findet, der die traditionelle Gaststätte „Zum Krug“ am Leben hält. „Natürlich würden wir ihm gerne den Einstieg erleichtern und mit Rat und Tat zur Seite stehen“, betont Torsten Möller.