Helmstedt. Zum Erhalt der Funktionsfähigkeit des Kanalnetzes sowie zur Vermeidung von Fremdwasserzuflüssen und des Austritts von Schmutzwasser in das Grundwasser ist es erforderlich, dass schadhafte Kanäle saniert beziehungsweise erneuert werden. Dieser Aufgabe stellt sich die Abwasserentsorgung Helmstedt laufend und mit einer auf das jeweilige Schadensbild abgestimmten Sanierungsstrategie. Im Rahmen dieser Strategie werden in diesem Jahr zwei Kilometer des rund 250 Kilometer langen Kanalnetzes mit einem Liner-Verfahren saniert. Dabei kann es zu verschiedenen Beeinträchtigungen kommen. Dies teilt die Stadt Helmstedt in einer Pressemitteilung mit.
Mit den vorbereitenden Reinigungs- und Fräsarbeiten werde am 14. Mai begonnen. Es sei geplant, das Gesamtprojekt bis Ende Juli vollständig abzuschließen. Während der Arbeiten könne es durch Baufahrzeuge kurzfristig zu Störungen und Verkehrsbehinderungen kommen. Eventuell könne es zudem notwendig werden, dass das Öffnen der Anschlüsse mittels Robotertechnik bis in die Nachtstunden hinein dauern werde. Außerdem werde vorsorglich darauf hingewiesen, dass bedingt durch den Verarbeitungsprozess des Materials ein kurzzeitig auftretender Eigengeruch von dem Harz wahrgenommen werden könnte, von dem aber keine gesundheitsschädigende Wirkung ausgehe.
Hier finden die Arbeiten statt
Die aktuellen Sanierungsmaßnahmen werden von der Firma Rainer Kiel aus Blomberg durchgeführt. 50 Kanalhaltungen mit Innendurchmessern zwischen 20 Zentimetern und 1.200 Zentimetern werden in der Albrechtstraße., Allenackerfeld (Bü), Am Sportplatz (Bü), Beendorfer Straße, Beethovenstraße, Breslauer Straße, Caseliusweg, Drei Linden, Emmerstedter Landstraße, Emmerstedter Straße, Harbker Weg, Königsberger Straße (Bü), Lindenstraße (Of), Mosheimstraße, Pastorenweg, Richard-Wagner-Platz, Siedlung Nord (Of), Schulstraße (Bü), Sonnenweg und Wilhelm-Raabe-Straße (Bü) saniert.
Das Verfahren
Bei diesem Verfahren komme ein mit Harz getränkter Glasfaserkunststoff (GFK)-Schlauch zum Einsatz. Dieser Schlauch werde in den zu sanierenden Kanal eingezogen und unter Druck mit UV-Licht zur Aushärtung gebracht. „Diese Sanierungstechnik hat sich bewährt und wir können damit relativ kostengünstig und ohne große Verkehrsbeeinträchtigungen die Gebrauchstauglichkeit der Kanäle um rund 50 Jahre verlängern. Angesichts des relativen großen „Sanierungsstaus“ in der Helmstedter Unterwelt sind die alljährlichen Liner-Sanierungen ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Sanierungsstrategie“, stellt der Betriebsleiter der AEH Bernd Geisler heraus. „Durch die gemeinsame Ausschreibung der Arbeiten in Kooperation mit anderen Abwasserbeseitigungsbetrieben in der Region Braunschweig haben wir zudem günstigere Konditionen, nutzen Synergien und können die Maßnahmen deutlich wirtschaftlicher umsetzen, als wenn wir dies als Einzelbetrieb machen würden“
Die Einsatzmöglichkeit sei allerdings abhängig von verschiedenen Randbedingungen, wie Geometrie des Altrohres, Gefällesituation, Qualität und Anzahl der Anschlussleitungen unter anderem, die im Vorfeld sehr genau ausgewertet werden müssen. Hierfür zeichnet der Betriebsingenieur Jens Flemke verantwortlich, der die Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen leite.
Rückfragen zur Baumaßnahme, zu etwaigen Problemen oder zu weiteren Informationen zur eigenen Grundstücksentwässerungsanlage können an das Dienstleistungsbüro Abwasser unter 05351/531721 gerichtet werden.